Biontech/Pfizer entwickeln Gürtelrosen-Vakzin

Gürtelrose
Es handelt sich wie beim Covid-Vakzin ebenfalls um einen mRNA-basierten Impfstoff.

Biontech will wie schon bei Covid-19 zusammen mit Pfizer gegen Gürtelrose einen mRNA-basierten Impfstoff auf den Weg bringen. Die beiden Firmen schlossen hierzu einen Forschungs-, Entwicklungs- und Kommerzialisierungsvertrag, wie Biontech und Pfizer am Mittwoch mitteilten.

Im Rahmen dessen fließen der Mainzer Biotechfirma Vorauszahlungen vom US-Pharmakonzern in Höhe von 225 Millionen Dollar zu. Zudem habe Biontech Anspruch auf Zulassungs- und Umsatzmeilensteinzahlungen von insgesamt bis zu 200 Millionen Dollar.

Klinische Studien im zweiten Halbjahr 2022

Pfizer wiederum bekomme von den Mainzern für die unternehmenseigene Antigen-Technologie 25 Millionen Dollar. Die Amerikaner erhielten zudem das Recht der weltweiten Vermarktung des Gürtelrose-Vakzins bis auf Deutschland, der Türkei und bestimmten Entwicklungsländern, in denen Biontech die Vermarktungsrechte besitzen wird. Die künftigen Bruttogewinne sollen geteilt werden. Die klinischen Studien werden im zweiten Halbjahr 2022 beginnen.

Gürtelrose wird durch das Windpocken-Virus Herpes Zoster ausgelöst. Eine Schwankung in der Immunitätslage wie etwa bei schweren Erkrankungen oder Stress befördern eine erneute Infektion mit dem Virus, die sich unter anderem durch einen schmerzhaften Ausschlag zeigt. Es sind bereits Impfstoffe gegen Gürtelrose auf dem Markt. Die beiden Partner versprechen sich aber von einem mRNA-basierten Vakzin eine höhere Wirksamkeit und bessere Verträglichkeit.

Pfizer und Biontech starteten bereits 2018 eine Zusammenarbeit zur Entwicklung eines Grippeimpfstoffs. Im Jahr 2020 folgte die gemeinsame Entwicklung des Covid-19-Impfstoffs, der ebenfalls mRNA-basiert ist.

Die so genannte Boten-RNA (mRNA) nutzt das Nachrichtensystem des menschlichen Körpers, um Zellen in Fabriken zur Krankheitsbekämpfung zu verwandeln. Die Boten-RNA weist Zellen an, Proteine herzustellen, die für fast alle menschlichen Funktionen benötigt werden. Bei den neuen Impfstoffen wird im Labor hergestellte mRNA in menschliche Zellen eingeschleust, um Viren-Proteine zu produzieren, die schließlich eine Immunreaktion auslösen.

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