Wie Sie mit einem Zeitaufwand von nur 15 Minuten Ihr Leben verlängern

hiker legs hiking on stone trail
Ein Viertelstunde zügigen Gehens pro Tag hat in einer neuen Untersuchung deutliche Effekte gezeigt.

Zeitmangel ist ein häufiger Grund, an vielen Tagen die Walkingstöcke oder Laufschuhe unberührt zu lassen. Für alle, die sich aus diesem oder anderen Gründen oft nicht zu einer Bewegungseinheit überwinden können, gibt es jetzt eine erfreuliche Nachricht: Bereits 15 Minuten zügiges Gehen pro Tag reduzierten in einer großen Studiengruppe das Risiko eines frühzeitigen Todes. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Vanderbilt University School of Medicine in Nashville, Tennessee, USA., die im Fachmagazin American Journal of Preventive Medicine erschienen ist.  

Dass körperliche Aktivität positive Auswirkungen auf die Gesundheit hat, ist ausreichend wissenschaftlich belegt. Weniger Daten gibt es zu der Frage, wie stark der Einfluss des Gehtempos auf die Sterblichkeit ist. Ganz besonders betrifft dies einkommensschwächere Bevölkerungsgruppen. 

Für die neue Studie wurden die Daten von nahezu 80.000 Personen ausgewertet, die zwischen den Jahren 2002 und 2009 in die sogenannte "Southern Community Cohort Study" aufgenommen wurden. Initiiert vom Nationalen US-Krebsforschungsinstitut, werden von diesen Personen regelmäßig Gesundheitsdaten erhoben. Diese Langzeitdaten sollen dabei helfen, das Wissen zur Entstehung von Krebs und anderen chronischen Krankheiten zu vergrößern.

Beobachtungsdauer von fast 17 Jahren

Zu Beginn mussten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer angeben, wie viele Minuten pro Tag sie mit "langsamen Gehen" verbringen (etwa Gassigehen mit dem Hund, Bewegung am Arbeitsplatz, Alltagsbewegung generell) und wie viele Minuten mit „schnellem Gehen" in zügigem Tempo - im Alltag sowie auch beim Sport. Im Durchschnitt wurden die Personen dann 16,7 Jahre nachbeobachtet.

Die Ergebnisse:

  • In jener Gruppe, die nur 15 Minuten pro Tag zügigen Schrittes unterwegs war, war die Häufigkeit von Todesfällen um fast 20 Prozent reduziert im Vergleich zu jener Gruppe, die langsamer unterwegs war.  Und der Nutzen des schnellen Gehens war unabhängig von anderen Lebensstilfaktoren, wie den allgemeinen körperlichen Aktivitäten in der Freizeit.
  • Im Gegensatz dazu reduzierte langsames Gehen von sogar mehr als drei Stunden pro Tag die Sterblichkeit lediglich um vier Prozent.

Das zügige Gehen wirkte sich aber nicht nur auf die Reduktion vorzeitiger Todesfälle aus. Es senkte generell die Herz-Kreislauf-Sterblichkeit. Dies dürfte mehrere Gründe haben, so das Forschungsteam: Schnelles Gehen verbessert die Effizienz und Leistungsfähigkeit des Herzens, reduziert die Häufigkeit von starkem Übergewichtund den damit verbundenen Herz-Kreislauf-Risiken wie Bluthochdruck und hohem Cholesterinspiegel.

Besonders profitierten Teilnehmende mit Vorerkrankungen vom raschen Gehen, sie konnten ihr Risiko eines frühzeitigen Todes noch stärker senken. hatten im Vergleich zu ihren allgemein gesunden Kollegen eine größere Risikoreduktion, obwohl alle Personen von schnellem Gehen profitierten.

Rasches Gehen senkt auch das Risiko für Herzrhythmusstörungen

Diese neue Studie bestätigt die Daten einer im April erschienenen anderen Untersuchung: Dabei zeigte sich, dass ein höheres Gehtempo das Risiko für Herzrhythmusstörungen deutlich senkt. In dieser Gruppe wurde die Gehgeschwindigkeit in drei drei Kategorien geteilt:

Langsame Geschwindigkeit: Weniger als 4,8 Kilometer pro Stunde; mittlere Gehgeschwindigkeit: 4,8 bis 6,4 Kilometer pro Stunde; rasche Gehgeschwindigkeit: Mehr als 6,4 Kilometer pro Stunde.

In der raschen Gruppe war das generelle Risiko für Herzrhythmusstörungen um 43 Prozent und in der mittleren Gruppe um 35 Prozent niedriger als in der langsamen Gruppe.  Bereits bei täglichem Gehen von 5 bis 15 Minuten in der mittleren Geschwindigkeit zeigte sich eine Reduktion des Risikos für Herzrhythmusstörungen.

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