Auch Pfizer beginnt mit Impfstoff-Testung an Kindern
Die ersten Studien-Teilnehmerinnen sind neunjährige Mädchen - ein Zwillingspaar. Sie wurden am Mittwoch in der Duke University in North Carolina mit dem Impfstoff von Biontech/Pfizer immunisiert. Bisher ist der Impfstoff nur für Personen über 16 Jahren zugelassen.
Man erwarte die Ergebnisse im ersten Halbjahr und hoffe, so Biontech/Pfizer-Sprecherin Sharon Castillo, dass man bereits kommendes Jahr auch jüngere Kinder impfen könne.
"Gemeinsam mit unserem Partner Biontech haben wir den ersten gesunden Kindern in einer globalen fortlaufenden Phase 1/2/3-Studie eine Dosis verabreicht", teilte Pfizer am Donnerstag der Nachrichtenagentur AFP mit.
Mit den klinischen Tests solle die Sicherheit, Verträglichkeit und Wirksamkeit des Vakzins bei mit Kindern zwischen sechs Monaten und elf Jahren untersucht werden, hieß es weiter. "Wir sind stolz, diese dringend benötigte Studie für Kinder und Familien, die sehnlich auf eine mögliche Impfoption warten, zu machen", erklärte Pfizer.
Das Vakzin könne hoffentlich ab Anfang kommenden Jahres auch bei dieser Altersgruppe eingesetzt werden.
Nach Angaben auf der Website clinicaltrials.gov testet Pfizer drei verschiedene Dosierungen bei den jüngeren Kindern. Zuvor hatte das Unternehmen bereits begonnen, seinen Corona-Impfstoff auf Grundlage der mRNA-Technologie bei Kindern zwischen zwölf und 15 Jahren zu testen.
Auch Kinder mit erhöhtem Risiko
Erst kürzlich hatte Moderna Details zu einer ähnlichen Studie veröffentlicht: 6.750 Kinder im Alter von sechs Monaten bis maximal elf Jahren werden in den USA und Kanada den Impfstoff erhalten. Vergangenen Monat hatte Astra Zeneca damit begonnen, im Alter ab sechs Monaten zu testen.
Kinder bleiben in der Regel zwar von schweren Covid-19-Erkrankungen verschont, vereinzelt gibt es aber auch bei ihnen schwere Erkrankungen bis hin zu Todesfällen. Außerdem kann eine Corona-Infektion bei Kindern das gefährliche Entzündungssyndrom MIS-C auslösen.
In Österreich gibt es 1,7 Millionen unter 18-Jährige. "Wenn wir eine Herdenimmunität und damit einen Gesamtschutz für die Bevölkerung erreichen wollen, können wir diese Gruppe nicht einfach außer Acht lassen", sagte der Kinderarzt Karl Zwiauer, Mitglied des Nationalen Impfgremiums, im Gespräch mit dem KURIER. Außerdem gebe es laut Kinderinfektiologe Volker Strenger auch Kinder mit erhöhtem Risiko, die geschützt werden müssen.
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