Arzt zu Handschuhen im Alltag: "Hygienische Sauerei großen Ausmaßes"
In diesen Zeiten geben sie vielen ein Gefühl der Sicherheit. Während Gesichtsmasken seit Kurzem Pflicht in den heimischen Supermärkten sind, besteht keine Aufforderung zum Tragen von Gummihandschuhen. Dennoch greifen viele in der Hoffnung, sich dadurch noch effektiver vor Viren schützen zu können, zur Einweg-Variante.
Doch das ist laut Experten ein gefährlicher Trugschluss. Auf seinem Twitter-Account ruft der deutsche Allgemeinmediziner Marc Hanefeld nun dazu auf, nicht mehr medizinische Handschuhe in der Öffentlichkeit zu tragen. "Das ist eine medizinische Sauerei großen Ausmaßes", schreibt der Arzt.
Kloake an den Händen
Medizinische Handschuhe seien porös und würden durch Alltagsgebrauch noch poröser. Werden die Handschuhe durchlässig, können Bakterien oder eben auch Viren auf die Haut gelangen.
Dort finden sie ideale Bedingungen vor: "Unter dem Handschuh vermehren sich Bakterien mit Freude in der feucht-warmen Kammer", schreibt Hanefeld. Spätestens nach dem Ausziehen habe man ohne Desinfektion "eine Kloake an den Händen".
Weder der Tragende noch die Mitmenschen werden laut ihm dadurch geschützt. "Vor und nach Gebrauch ist eine hygienische Händedesinfektion notwendig", so der Mediziner.
Nicht-Profis würden das aber seiner Meinung nach mit einer 99-prozentigen Wahrscheinlichkeit falsch machen.
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