Aphasie bei Bruce Willis: Was diese Erkrankung bedeutet
Vor wenigen Wochen wurde noch gemutmaßt, ob Bruce Willis an Demenz leidet, jetzt scheint es klar, der Actionheld leidet an der Sprachstörung Aphasie (altgriechisch aphasía „Sprachlosigkeit“). Bei Betroffenen ist die Funktion der Kommunikation in unterschiedlicher Art und Weise beeinträchtigt. Was bedeutet diese Diagnose?
Bei Aphasie ist die Sprache in unterschiedlicher Art und Weise beeinträchtigt. So kann es zu Wortfindungsschwierigkeiten kommen, sodass der Sprachfluss stockt und das Sprechen eher einem Telegrammstil ähnelt. In anderen Fällen spricht der Patient in langen, verschachtelten Sätzen, die nur schwer verständlich sind. Vier Standardsyndome werden bei der Aphasie klinisch unterschieden, wobei das Syndrom in 80 Prozent der Fälle durch einen Schlaganfall ausgelöst wird. Bei jedem Dritten normalisiert sich die Störung innerhalb weniger Wochen wieder. Im Fall von Bruce Willis dürfte man aber schon seit längerem den Verdacht haben, dass etwas nicht stimmt.
Familie informiert via Instagram
Am Mittwoch schreibt die Familie von Bruce Willis, dass der Schauspieler aufgrund einer Schädigung des Gehirns die Diagnose: Aphasie gestellt bekommen hat. Damit beendet er seine Karriere, die ihm so viel bedeutet hat, lässt die Familie seine Fans wissen.
Aphasie ist ein Symptom, keine Erkrankung
Meistens ist ein Schlaganfall ursächlich für Aphasie. Geht man davon aus, dass etwa 32.000 Menschen in Österreich jedes Jahr einen Schlaganfall erleiden und bis zu 40 Prozent davon eine Aphasie entwickeln, kommt es zu mehr als 12.800 neuen Fällen im Jahr. Aphasie kann aber auch durch ein Schädel-Hirn-Trauma, bei einem Unfall oder durch einen Tumor ausgelöst werden. Die Neurolinguistikerin und Aphasieforscherin Jacqueline Stark erzählt im KURIER-Interview sogar von ganz seltenen Fällen, bei denen ein Zeckenbiss oder sogar ein Herpesvirus zur Aphasie geführt haben.
Während sich die Symptome bei manchen Menschen, etwa nach einem Unfall oder Schlaganfall, gänzlich zurückbilden, ist es im Fall von Bruce Willis ein Prozess der kontinuierlich schlimmer wird. "Alle am Set wussten, dass Bruce Willis kognitive Probleme hat“, sagt ein Insider gegenüber der Celebrity News Seite Page Six. Laut anonymer Quelle wurde die Arbeit mit dem Star immer schwieriger. Für Jacqueline Stark ist diese Information ein Indiz dafür, dass Bruce Willis an einer primär progressiven Aphasie (PPA) leidet, da die Symptome nicht plötzlich aufgetreten sind, sondern die Störung in einem schleichenden Prozess immer stärker geworden ist. Bei der PPA treten zusätzlich zu den Sprachdefiziten auch kognitiven Probleme auf. Stark betont aber, dass Therapie in den meisten Fällen zu Verbesserungen oder zumindest zu einer Verzögerung des Verlaufs führt.
Ärzte empfehlen bei Aphasie ganz generell eine möglichst zeitnahe Therapie. Es geht um intensives Sprachttraining, bis zu fünf Mal die Woche. Stark betont aber auch: „Mir ist wichtig zu sagen, dass es nie zu spät ist.“
Die gute Nachricht, Bruce Willis hat mit Sicherheit die besten Ärzte um sich geschart und bis 2023 werden wir den Superstar noch mehrmals auf der Leinwand erleben. Bleibt zu hoffen, dass er mit der passenden Therapie seine Situation verbessern kann.
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