Wesentlich für Bluttransport verantwortlich
Die Aorta ist für den Transport von sauerstoffreichem Blut aus dem Herzen in den Rest des Körpers verantwortlich. In den letzten Jahren wurde immer deutlicher, dass sie auch eine wichtige Rolle bei der Regulierung des Blutdrucks und der Blutflussgeschwindigkeit spielt. Darüber hinaus ist sie an der Produktion bestimmter Hormone beteiligt und hat eine eigene Schicht glatter Muskelzellen, die zur Aufrechterhaltung ihrer Struktur und Funktion beitragen.
Durch die neuen Richtlinien ändern sich zukünftig auch die Aufteilung der medizinischen Fachbereiche und auch die Versorgung der Patientinnen und Patienten. Bisher ist es üblich, dass Erkrankungen der Aorta je nach Art und Lage entweder in der Herzchirurgie oder in der Gefäßchirurgie behandelt werden. "Die neuen Leitlinien empfehlen klar die Versorgung der Aorta in einem eigenen Fachgebiet zu bündeln, natürlich in enger Abstimmung mit anderen Fachbereichen", wird Cerny in einer Aussendung des Universitätsklinikums Freiburg zitiert.
Das Gefährliche an einem Aortenaneurysma
Besonders gefürchtet und heimtückisch ist ein Aortenaneurysma. Dabei kommt es durch eine Schwäche in den Wänden der Aorta und den hohen Druck des Blutes zu sackartigen Ausstülpungen des Gefäßes. Das bleibt meist unerkannt und verursacht anfangs keine Beschwerden. Später kann es jedoch zu Druck im Brust- oder Bauchbereich kommen. Auslöser können unter anderem Gefäßverkalkungen, Bluthochdruck, zu viel Cholesterin und andere Faktoren sein. Das Risiko eines Aneurysma steigt ab 65 Jahren deutlich, Männer sind bis zu fünf Mal häufiger betroffen.
Risiko ist häufig nicht bekannt
Das Risiko ist den Betroffenen häufig gar nicht bewusst. Wird ein Brust- oder Bauchaneurysma nicht rechtzeitig erkannt, kann die Aorta platzen - im Großteil der Fälle führt das zum Tod. Kommt es zum Aortenriss, ist eine Not-Operation erforderlich, betont auch Martin Czerny von der Uniklinik Freiburg. "Diese Erkrankungen erfordern komplexe chirurgische Eingriffe, die wir dank der ganzheitlichen Betrachtung der Aorta besser verstehen, erforschen und durchführen können", sagt Czerny. "Ganz wichtig ist auch eine sehr gute Nachsorge, da Betroffene oft später im Leben erneut gefährliche Veränderungen der Aorta zeigen", so Czerny.
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