"Durchbruch" bei Parkinson

Archivbild zeigt den Dresdner Figurenbauer Peter Ardelt, der in seiner Werkstatt ein zwölffach vergrößertes, anatomisch detailgetreues Gehirn komplettiert, das anlässlich eines neurowissenschaftlichen Kongresses Ende Juni 1998 erstmals im Deutschen Hygiene-Museum der Elbestadt präsentiert wurde (Archivbild). dpa (zu dpa-Themenpaket: "Wir sind nicht Herr unseres Hirns: Der freie Wille ist eine Illusion" am 29.05.2000)
Schwedische Forscher konnten mit Stammzellen zerstörte Bereiche im Gehirn von Ratten reparieren.

Schon lange gab es nicht mehr so hoffnungsvolle Neuigkeiten aus der Parkinson-Forschung. Schwedischen Wissenschaftlern an der Lund Universität ist es gelungen, das parkinsongeschädigte Gehirn von Ratten mithilfe einer speziellen Stammzellentherapie zu heilen. Die Forscher sprechen von einem "riesigen Durchbruch" hin zur Entwicklung eines wirksamen Medikaments gegen Parkinson.

Bisher kann die Erkrankung nicht geheilt werden - Medikamente und Gehirnstimulation können sie nur bremsen, bzw. Symptome lindern. Bei Parkinson werden Nervenzellen im Gehirn zerstört, die für die Produktion von Dopamin zuständig sind. Das führt zu Stimmungsschwankungen und die Kontrolle über die Motorik wird beeinträchtigt.

Für den Versuch zerstörten die Forscher im Gehirn der Ratten Nervenzellen, die für die Dopaminproduktion zuständig sind. Dann wurden aus menschlichen Embryonen-Stammzellen Neuronen gebildet, die Dopamin produzieren. Diese wurden in das Gehirn der Ratten injiziert - die Schäden am Gehirn der Ratten erholten sich.

Studien an Menschen

Vorerst müssen noch weitere Versuche durchgeführt werden - erste Studien mit Patienten soll es den Forschern zufolge bis 2017 geben. Es gab allerdings schon ähnliche Versuche an Menschen. Sie erhielten Gehirnzellen von Föten, die abgetrieben worden waren, berichtet BBC. Die Versuche wurden jedoch nach widersprüchlichen Ergebnissen abgebrochen. Etwa bei einem Drittel der Patienten sollen diese Gehirnzellen bis zu 25 Jahre funktioniert haben.

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