Erfolg verkürzt das Leben
Der Hunger nach Ruhm treibt die Schüler einer New Yorker Kunstschule in "Fame" an: Der Kinofilm aus dem Jahr 1980 feierte auch als Musical weltweit Erfolge. Die Songzeile "I wanna live forever" bekommt jedoch einen schalen Beigeschmack, wenn man einer aktuellen australischen Studie glaubt. Sie wurde jetzt in QJM, einer internationalen Medizin-Zeitschrift, veröffentlicht. Derzufolge verkürzt Erfolg besonders bei Schauspielern, Sängern und Musikern, aber auch Sportlern, das Leben. Akademiker und Geschäftsleute leben hingegen länger.
Die Gründe, warum nicht jeder Erfolg das Leben verlängert, sind vielfältig.
Die Forscher Catherine und Richard Epstein analysierten für ihre Untersuchung mehr als 1000 Nachrufe, die zwischen 2009 und 2011 in der "New York Times" erschienen sind. Auffällig war, dass bei Kreativen und darstellenden Künstlern die häufigsten Todesfälle durch Krebs auftragen - am deutlichsten war dies bei Lungenkrebs ersichtlich: Bei den kreativen starben 7,2 Prozent, bei den Akademikern nur 1,4 Prozent. Das sei keine Überraschung, zumal diese Tumore häufig durch Rauchen ausgelöst wird.
Live fast, die young
Weitere mögliche Gründe für die Ergebnisse: Oft sind es risikofreudige junge Menschen, die schnell zu Ruhm kommen. Ihr Risikoverhalten könne sich dann auch in übermäßigem Alkohol- und Drogengenuss - und damit verbundenem Raubbau am Körper - zeigen, betonen die Forscher. Ebenso könnten junge Menschen, die schnell berühmt werden könnten nach ihrer Karriere in ein Loch fallen und dadurch ihre Gesundheit vernachlässigen. Gleichzeitig könnte aber auch der ungewöhnlich hohe Druck, der auf den Künstlern laste, zu selbstzerstörerischen Tendenzen führen.
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