Ebola im Kongo: WHO warnt jetzt vor einer Ausbreitung

Rebellenangriffe und prekäre Sicherheitslage erschweren die Bekämpfung der Seuche.

Die Weltgesundheitsorganisation ( WHO) sieht ein "sehr großes Risiko", dass sich die gegenwärtige Ebola-Epidemie im Osten der Demokratischen Republik Kongo auch in andere Landesteile und die Nachbarländer ausbreitet. Es sei entscheidend, dass die an Nord-Kivu angrenzenden Provinzen und die Nachbarländer Uganda und Ruanda ihre Kontrollmaßnahmen und Vorbereitungen für eine mögliche Einschleppung der Krankheit verstärkten.

Bisher hatte die Organisation das Risiko einer Ausbreitung nur als "hoch" eingestuft. Die prekäre Sicherheitslage und wiederholte Rebellenangriffe rund um die Stadt Beni in der Provinz Nord-Kivu - unweit der ugandischen Grenze - erschweren die Bekämpfung der Seuche jedoch. Das Risiko einer globalen Ausbreitung stuft die WHO weiter als gering ein. Die EU hatte erst am Donnerstag angekündigt, die Nachbarländer Uganda und Ruanda finanziell bei Ebola-Schutzmaßnahmen zu unterstützen.

Die Behörden im Kongo haben bisher 154 wahrscheinliche Ebola-Fälle dokumentiert, 123 davon wurden im Labor bestätigt. 101 Menschen kamen ums Leben. Das Ebola-Virus gehört zu den gefährlichsten Krankheitserregern der Welt. Bei einer verheerenden Epidemie in 2014 und 2015 starben in Liberia, Guinea und Sierra Leone mehr als 11.000 Menschen.

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