Ebola: Experimenteller Impfstoff als große Hoffnung

Mehr als 11.000 gefährdete Personen wurden in der Demokratischen Republi Kongo bisher immunisiert.

Noch ist es für eine Entwarnung zu früh, auch wenn viele Experten zuversichtlich sind: Bei einem Ebola-Ausbruch im Osten des Kongo, im Grenzgebiet zu Uganda und Ruanda, wurden bereits 149 Ebola-Verdachtsfälle gemeldet, von denen 118 bestätigt wurden. 100 Menschen sind an den Folgen der Infektion gestorben. Noch zum Ende der vergangenen Woche war die WHO optimistisch, dass der Ausbruch eingedämmt werden kann. Es gebe einen „deutlichen Fortschritt, die Ausbreitung der Erkrankung auf neue Regionen zu verhindern“. Jetzt warnte sie allerdings, dass Rebellenangriffe die Erfolge gefährden könnten, weil dadurch die Arbeit der Gesundheitsteams verhindert wird.

Ebola: Experimenteller Impfstoff als große Hoffnung

Dass es – zumindest bis jetzt – keine großflächige Ausbreitung wie 2014 in Westafrika gab, liegt laut Ansicht vieler Experten an mehreren Faktoren. So haben das kongolesische Gesundheitsministerium und die WHO rasch reagiert: Sie erstellten Listen aller Personen, die nachweislich mit Infizierten Kontakt hatten – 5000 sind es bisher. Diese stehen unter Beobachtung und erhalten unter kontrollierten Studienbedingungen einen experimentellen, noch nicht zugelassenen Impfstoff. Geimpft werden auch Gesundheitsmitarbeiter und andere exponierte Personen. Bis Ende vergangener Woche hatten 11.417 Menschen einer Impfung zugestimmt. Auch Ärzte ohne Grenzen hat die Erlaubnis erhalten, Impfungen durchzuführen.

Positive Erfahrungen

Dieser Impfstoff wurde bereits 2014 am Ende der großen Epidemie in Westafrika im Rahmen einer Studie bei Kontaktpersonen von Erkrankten eingesetzt: Unter jenen, die sofort nach ihrer Identifizierung die Impfung erhielten, gab es keine weiteren Erkrankungen. Weitere Studien sind noch notwendig, aber es scheint so zu sein, dass dieser Impfstoff eine gewissen Schutzwirkung besitzt.

„Neben dem Isolieren der Infizierten und konsequentem Aufsuchen von Kontaktpersonen dürfte laut den bisher vorliegenden Daten auch der Impfstoff einen entscheidenden Beitrag dazu geleistet haben, dass es nicht noch mehr Fälle gab und viele Menschenleben gerettet werden konnten“, sagt der Impfspezialist Herwig Kollaritsch.

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