E-Zigaretten: Gute und schlechte Seiten

ILLUSTRATION - Eine Frau raucht am 26.01.2011 in Hamburg eine elektrische Zigarette. Die elektronische Zigarette wird als «gesunde Alternative» zum Rauchen gehandelt, da sie keinen Tabak verbrennt. Stattdessen wird flüssiges Nikotinkonzentrat verdampft. Kritiker warnen aber davor, die Auswirkungen des E-Glimmstängels zu unterschätzen. Foto: Marcus Brandt dpa/lno (zu dpa-KORR: «E-Zigaretten - eine fragwürdige Alternative» vom 16.02.2011) +++(c) dpa - Bildfunk+++
Für Ex-Raucher bringt sie Vorteile, sie birgt aber auch Gefahren für Jugendliche.

E-Zigaretten könnten das Gesundheitsrisiko durch Rauchen verringern, zeigt eine Studie von US-Experten für Rauchprävention im Journal Nicotine & Tobacco Research. Studienleiter David Levy zufolge bringen E-Zigaretten als Ersatz für herkömmliche Zigaretten wesentliche Gesundheitsvorteile. Problematisch sei der Tabakersatz nur, wenn Jugendliche, die eigentlich nicht rauchen, durch E-Zigaretten zum Tabakkonsum verführt werden.

Die Studie zeigt, dass durch E-Zigaretten weniger Tabakzigaretten geraucht werden. Außerdem sollen sie weniger schwerwiegende Gesundheitsrisiken zur Folge haben als herkömmliche Zigaretten. Das Forscherteam rund um Levy entwickelte ein Modell, mit dem sie mögliche Auswirkungen von E-Zigaretten berechnet haben. Vergleicht man den Einfluss der E-Zigaretten mit einem Szenario, in dem diese nicht existieren, ergibt sich für Personen, die ab dem Jahr 1997 oder später geboren wurden, folgendes Bild: Die E-Zigaretten reduzieren die Todesfälle, die mit Rauchen in Verbindung stehen, um 21 Prozent. Genauso sinkt der Verlust an Lebensjahren, der auf Tabakkonsum zurückzuführen ist, um 20 Prozent.

Trend Richtung E-Zigarette - auch bei Jugend

Grundsätzlich lässt sich ein Trend in Richtung E-Zigarette feststellen, so die Forscher. Der normale Zigarettenkonsum bei Jugendlichen ist drastisch gefallen, während E-Zigaretten immer häufiger geraucht werden. Was den E-Zigarettenmarkt betrifft, zeigt man sich besorgt, dass eine Überregulierung kleinere Firmen benachteiligen könnte. Dadurch sei die Weiterentwicklung der E-Zigarette – zu einer noch sichereren Variante – gefährdet.

Trotz aller Vorteile der Alternative im Vergleich zum Original, unterstützen die Forscher das Verbot des Zigarettenersatzes für unter 18-Jährige in den USA. Die österreichischen Behörden hinken noch damit nach, das Jugendschutzgesetz anzupassen. Bisher sind nur Alkohol und Tabakwaren für unter 16-Jährige verboten.

Dass die Forderung nach einer Regulierung berechtigt zu sein scheint, zeigt eine Studie aus Kanada. Demnach fühlen sich Jugendliche vom Neuheitsfaktor der E-Zigarette verleitet, mit dem Rauchen zu beginnen. In Kanada rauchen mehr Jugendliche das Ersatzprodukt als herkömmliche Zigaretten, so das Ergebnis der Untersuchung. Von 2367 Jugendlichen haben 10 Prozent die E-Zigarette zumindest schon probiert.

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