Corona: Nachweis in Organen auch mehrere Tage nach dem Tod

Wieder mehr als 300 positive Coronatests
Infektiosität nach dem Ableben nicht ganz ausgeschlossen.

Das Coronavirus ist auch mehrere Tage nach dem Tod noch in Organen nachweisbar. SARS-CoV-2-RNA fand sich vor allem in Lunge, Rachen und im Darm. Das ergab eine Studie des Pathologen Sigurd Lax (JKU Linz, Landeskrankenhaus Graz II) mit Kollegen der Medizinunis Graz und Linz zur postmortalen Virendynamik von SARS-CoV-2, wie die JKU am Mittwoch berichtete.

Dabei wurden 28 - im Alter von 66 bis 96 Jahren - an Covid-19 verstorbene Patienten untersucht, 19 mittels Abstrichen aus Rachen, beiden Lungen, Darm, Gallenblase und Gehirn bei der Autopsie, in neun Fällen wurde nur ein Rachenabstrich genommen.
 

Virale Ribonukleinsäure (RNA) war in fast allen Fällen in Lungen und Rachen nachzuweisen, in 50 Prozent der Fälle auch im Darm. Blut, Galle und Gehirn waren hingegen negativ. Aufeinanderfolgende Rachenabstriche waren bis zu 128 Stunden nach dem Tod positiv. Es sei nicht ganz ausgeschlossen, dass das Virus nach dem Tod noch anstecken kann, hieß es.

Alle Lungen wiesen unabhängig von der Virusmenge ausgeprägte Organschäden auf. Bei 30 Prozent der Untersuchten zeigte der Darm fokale ischämische Veränderungen. Die verglichen mit dem Darm schwere Schädigung der Lungen hat komplexe Ursachen, ist auch durch pulmonale Thrombosen verursacht.

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