Bettwanzen in Tirol: Was die Blutsauger vertreibt

Cimex hemipterus
In Berghütten gibt es zurzeit einen vermehrten Befall. Die Bisse der Blutsauger jucken stark und können anschwellen.

Auf Tiroler Berghütten gibt es derzeit vermehrt Bettwanzen. Sie werden von Wanderern in die Hütten verschleppt, sind aber kein Zeichen für mangelnde Hygiene. Vor allem Weitwanderer tragen die kleinen Blutsauger ohne ihr Wissen von Hütte zu Hütte.

Bettwanzen sind Blutsauger, die sich untertags in Holzritzen verbergen und erst nachts aktiv werden. Ihre Bisse jucken stark und können anschwellen. Die rötlichen Hautirritationen werden durch den Speichel der Tierchen ausgelöst. Da sie nicht kälteempfindlich sind und bis zu 40 Wochen ohne Nahrung leben können, sind sie schwer zu bekämpfen. Chemische Mittel sind teuer und ein flächendeckender Einsatz ist nicht möglich, sodass immer nur Hütten gereinigt werden könnten, wo konkreter Befall besteht, heißt es seitens des Alpenvereins.

Spürhunde suchen Bettwanzen

Bettwanzen sind zwar klein, aber mit freiem Auge erkennbar.

Mittlerweile werden sogar Spürhunde eingesetzt, um die Parasiten zu finden. Ein Grund für die Zunahme von Bettwanzen in den österreichischen Bergen ist die steigende Zahl an Wanderern. Neben Berghütten sind auch Wohnanlagen, Hotels und Verkehrsmittel betroffen. Vor allem in britischen Hotels sind Bettwanzen immer wieder ein großes Problem.

Neben Insektiziden hilft auch, Zimmer zu entrümpeln. Das nimmt den Wanzen ihre geschützten Orte zur Eiablage. Auch spezielle Heizgeräte, die einen Raum auf 50 bis 60 Grad aufheizen, können die Tierchen vertreiben. Bei mindestens 30 Minuten in einem so stark aufgeheizten Raum sterben sie ab. Das gilt auch für die Waschmaschine: Befallene Bettwäsche sollte bei mindestens 50 Grad gewaschen werden. Wanderer in Berghütten können sich mit chemisch bearbeiteten Bettwanzensäcken schützen.

Der Österreichische Alpenverein ersucht Wanderer, die Bettwanzen in Hütten entdecken, dies zu melden.

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