Alkohol: Wo Europas Teenager am häufigsten betrunken sind

Alkohol: Wo Europas Teenager am häufigsten betrunken sind
Die WHO verglich den Alkoholkonsum Jugendlicher. Burschen sind tendenziell öfter alkoholisiert als Mädchen – mit Ausnahmen.

Viel Alkohol in kurzer Zeit – das wird unter dem Begriff Komasaufen, auch Binge-Drinking, verstanden. Auch wenn dieser „Trend“ zurückgegangen ist, trinken Europas Jugendliche nach wie vor bereits im frühen Teenageralter regelmäßig Alkohol. Die Weltgesundheitsorganisation WHO verglich die Daten zum Alkoholkonsum Jugendlicher in Europa und unterschied auch nach Geschlecht.

Das Ergebnis: Bei den Mädchen trinken die Däninnen am meisten Alkohol. Von den befragten 15-Jährigen gaben 38 Prozent an, bereits mehr als zweimal in ihrem Leben betrunken gewesen zu sein. Am zweithöchsten ist dieser Anteil bei den Mädchen in Wales und Ungarn mit jeweils 34 Prozent, gefolgt von Schottland und Litauen (jeweils 33 %). Bei den Burschen gaben mit 41 Prozent Ungarn am häufigsten an, bereits mindestens zweimal in ihrem Leben betrunken gewesen zu sein, gefolgt von Litauern (41%), Kroaten (40%), Dänen (39%) und Slowenen (33%).

Österreich im Mittelfeld

Österreichs Teenager liegen im Europa-Vergleich im Mittelfeld: Von den Mädchen gab jedes fünfte im Alter von 15 Jahren an, bereits mindestens zweimal im Leben betrunken gewesen zu sein (Platz 19 von 36 Ländern). Bei den 15-jährigen Burschen war es jeder vierte (27 %, Platz 14). Gesetzlich ist in Österreich Alkoholkonsum erst ab 16 Jahren erlaubt.

Tendenziell gaben die befragten Burschen über die Länder hinweg öfter an, bereits zweimal oder öfter im Leben betrunken gewesen zu sein. Ausreißer sind etwa britische Mädchen. Bei ihnen betrug der Anteil 31 Prozent – sie liegen damit auf Platz sechs aller befragten Mädchen. Ihre männlichen Landesgenossen liegen mit 25 Prozent hingegen auf Platz 18 der verglichenen Länder. Auch bei den Dänen trinken die Mädchen öfter als die Burschen.

Mehr Alterskontrollen

„Viele junge Menschen sind bereits in einem Alter regelmäßige Trinker, in dem sie überhaupt nicht trinken sollten“, sagte Zsuzsanna Jakab, Regionaldirektorin der WHO Region Europa. Die WHO setzt sich für eine Beschränkung des Zugangs für Teenager ein sowie die Durchsetzung von Alterskontrollen. Auch die Werbung für alkoholische Getränke sollte laut WHO eingeschränkt werden, um Jugendliche vor zu frühem und häufigem Alkoholkonsum zu bewahren.

Der Bericht zeigt, dass Veränderungen im Trinkverhalten Jugendlicher möglich sind: „In Ländern, die traditionell eine höhere Prävalenz hatten, wie beispielsweise Großbritannien und die nordische Region, war der Rückgang des schädlichen Alkoholkonsums am größten. Es sollte jedoch mehr getan werden, um sicherzustellen, dass Jugendliche wirksam vor den durch Alkohol verursachten Schäden geschützt werden“, sagte Jo Inchley, Autorin des WHO-Berichts.

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