1519: Ein spanischer Glücksritter erobert das Aztekenreich

1519: Ein spanischer Glücksritter erobert das Aztekenreich
Vor 500 Jahren schaffte es Hernán Cortés, mit einer paar Hundert Soldaten das mächtigste Reich Mesoamerikas zu erobern und zu zerstören.
  • Die Grausamkeit der Azteken und ihrer Opferrituale war viel schrecklicher als bisher bekannt.

  • Cortés presste den Azteken Unmengen von Gold ab, das er nach Spanien schickte.

  • Krankheiten, Seuchen und Sklavenarbeit töten 90 Prozent der Bevölkerung Mittelamerikas

Aufbruch aus Kuba

Mit 600 Soldaten, 16 Pferden und 14 Kanonen auf elf Schiffen bricht Hernán Cortés 1519 auf eigene Faust aus Kuba nach Mexiko auf. Mehre vorherige Expeditionen sind weitgehend erfolglos geblieben und verzeichneten schwere Verluste. Cortès aber, der eine Maya namens Malinche als Geliebte hat, gelingt es, unter den Indigenen-Völkern, von denen viele mit den Azteken verfeindet sind, Verbündete zu finden, die mit ihm gemeinsam in Richtung der Aztekenhauptstadt Tenochtitlán ziehen.  

1519: Ein spanischer Glücksritter erobert das Aztekenreich

Gespräch zwischen Moctezuma und Cortés mit Malinche (Bild: Lienzo de Tlaxcala)

Der Herrscher wird gefangen

Die Spanier werden in der Hauptstadt Tenochtitlán freundlich empfangen. Die Spanier erklärten später: Man habe in der aztekischen Mythologie die Rückkehr eines weißen Gottes namens Quetzalcoatl erwartet. Cortés und seine Truppe seien genau dafür gehalten worden. Cortés ist mit seinen Männern Gast im Palast des Vaters von Herrscher Moctezuma.

  • Die Azteken verübten Menschenopfer vor allem unter den Völkern, die sie besiegt hatten.

  • Die  Schätzungen über die Anzahl der Geopferten liegen zwischen 10.000 und 140.000.

  • Nur Menschenblut garantierte, dass die Götter die Sonne jeden Tag aufgehen ließen

  • Auch 270 Spanier werden während der Aufstände gegen Cortés geopfert

Cortés aber lässt Moctezuma verhaften und hält ihn – zumindest laut zeitgenössischen Berichten -  als Geisel. Der Herrscher wird zur Marionette der Spanier. Die zwingen ihn, immer mehr Gold aus den Schätzen der Azteken, aber auch der ihnen untergebenen Indigenen-Völker einzutreiben und ihnen auszuliefern. Cortés schickt erstmals Gold nach Spanien.

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Der Aztekengott Quetzalcoatl 

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Markt in Tlatelolco, Bild von Diego Rivera

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Die traurige Nacht

Nach ihrem Einzug in Tenochtitlán setzen sich die Spanier in der Hauptstadt fest. Als sie im Mai 1520 anlässlich eines Opferfestes ein Massaker unter dem aztekischen Adel anrichten, wendet sich das Volk gegen sie. In der „noche triste“, der traurigen Nacht, müssen Cortés und seine Männer fliehen. Sie entkommen nur knapp dem Tod. Cortés aber will die Expedition trotz allem nicht beenden.

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Der letzte Kampf der Azteken auf dem Tempel von Tenochtitlán – nach Emanuel Leutze

Der Untergang des Aztekenreiches

Cortés bekommt Verstärkung aus Spanien, außerdem nützt er den eskalierenden Machtkampf um die Herrschaft im Aztekenreich, um sich mit den Widersachern des neuen Herrschers zu verbünden. Eine monatelange Belagerung und Blockade Tenochtitlans beginnt. Im August 1521  fällt die Stadt nach brutalen Kämpfen um jedes Haus. Sie wird geplündert und völlig zerstört. Der letzte Aztekenherrscher stirbt in spanischer Gefangenschaft.

  • 200.000 Menschen leben in Tenochtitlán, damit ist es größer als die meisten europäischen Städte der damaligen Zeit.

  • Tenochtitlán liegt auf einer Insel im Texcocosee und ist mit dem Festland nur über drei Dämme verbunden.

  • 3 Millionen Menschen leben im Reich der Azteken, das den Großteil des mexikanischen Hochlands umfasst

Neuspanien

Auf den Trümmern der Aztekenhauptstadt wird die neue Hauptstadt des Vizekönigreiches Neuspanien errichtet, ab 1535 heißt sie Mexiko-Stadt. Cortés wird der erste Gouverneur. In den kommenden Jahren werden alle indianischen Reiche Mittelamerikas erobert und zerstört. Die indigene Bevölkerung Mexikos schrumpft von 25 Millionen auf 2 Millionen, dezimiert durch eingeschleppte Krankheiten und Sklavenarbeit in Bergwerken und in der Landwirtschaft.   

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