Verkaufsschlager
Besonders gefragt seien Tischkalender. Mit ihnen macht das Unternehmen etwa die Hälfte des Umsatzes. Die Nachfrage danach sei seit vielen Jahren gleichbleibend – trotz der Digitalisierung.
„In der schnelllebigen Welt können analoge Dinge uns erden. Und für manche ist das eben der Kalender, der immer an derselben Stelle auf dem Schreibtisch steht“, so Steinschaden. Das Interesse an gebundenen Kalendern sei rückläufig. Die Umsatzeinbußen werden aber durch die Notizbücher ausgeglichen, die seit 2018 verkauft werden.
Der Großteil der Kunden sind laut Steinschaden Unternehmen aus diversesten Branchen. Die Kalendermacher versuchen aber auch vermehrt Privatkunden zu erreichen, etwa indem sie die Kalender im Vorjahr am Wiener Christkindlmarkt angeboten und vor Ort mit einem Laser personalisiert haben.
Überhaupt prägen und veredeln die Kalendermacher selbst nur kleine Bestellungen bis 500 Stück direkt am Firmensitz. Die Herstellung der Kalender und Notizbücher findet in anderen Produktionsstätten im Inland und den Nachbarstaaten statt.
Dass das verwendete Recyclingpapier aus Österreich dafür Strecken bis zu 400 Kilometer zurücklegen muss, nehmen die Kalendermacher in Kauf. Es sei keine Option, weniger nachhaltige Rohstoffe aus dem Ausland zu verwenden, erklärt Steinschaden.
Über Generationen
Apropos Ausland: Nach 15 Jahren Aufenthalt in Paris bei diversen Unternehmen kehrte sie Anfang 2021 in den elterlichen Betrieb zurück. Denn in Zukunft wird die 39-Jährige die Firma leiten. Ihr Vater und Geschäftsführer, Gerhard Steinschaden, der die Firma in den 90er-Jahren ausbaute und von Wien nach Spillern in Niederösterreich übersiedelte, denkt aber noch nicht über die Pension nach. „Ich ziehe mich zurück, wenn die Jungen so weit sind, dass sie die Firma übernehmen können“, sagt der 67-Jährige.
Bis es so weit ist, arbeite man generationenübergreifend zusammen. Das verlaufe zwar nicht immer ganz reibungslos, doch alle Beteiligten würden von den unterschiedlichen Erfahrungen und Sichtweisen der anderen profitieren, ergänzt Julie Steinschaden. Bereits jetzt hat sie ihren ganz eigenen Zuständigkeitsbereich, aus dem ihr Vater sich heraushält. Dazu gehört vor allem die Modernisierung des Betriebs und das Marketing.
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Julie Steinschaden betont, dass sich Digitalisierung und analoge Produkte nicht ausschließen. Jeder Trend brauche einen Gegentrend und es bringe nichts, sich gegen den technischen Fortschritt zu wehren. Im Gegenteil: Sie möchte neuartige Technologien wie etwa Künstliche Intelligenz in Zukunft für das Unternehmen nutzen und so das Digitale und das Analoge verbinden.
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