Wirtschaft weiter geschrumpft, aber erste Lichtblicke
Österreichs Wirtschaft ist von April bis Juni das fünfte Quartal infolge geschrumpft. Zum Rückgang des Bruttoinlandsprodukts (BIP) von 0,6 Prozent trugen vor allem die Industrie und der Großhandel bei, wie Tobias Thomas, Generaldirektor der Statistik Austria am Mittwoch bei der Präsentation des vierteljährlich veröffentlichten Austrian Economic Barometer ausführte.
Österreich rutsche von der Rezession in Richtung Stagnation, sagte Thomas. Er machte aber auch einen Lichtblick aus. So seien die Umsätze in der Industrie im heurigen Juli zum ersten Mal seit 16 Monaten wieder gestiegen. Konkret um 4,2 Prozent. Auch der Bau legte im Juli im Jahresvergleich um 3,3 Prozent zu.
Kontinuierlicher Inflationsrückgang
Die Inflation ging weiter zurück. Im August betrug sie 2,4 Prozent. Getrieben wird sie von der Gastronomie, Wohnungsmieten und Versicherungen mit Zuwächsen von jeweils über 6 Prozent.
Die Teuerungsrate nehme kontinuierlich ab. Ein schnelles Absinken sei aber nicht absehbar, sagte Ingolf Böttcher, Leiter der Direktion Volkswirtschaft bei der Statistik Austria. Auch weil die Großhandelspreise zuletzt wieder leicht gestiegen sind. Gesunken sind hingegen die Gaspreise. "Die Haushalte profitieren von den niedrigeren Weltmarktpreisen, sagte Böttcher.
Wenig Dynamik am Arbeitsmarkt
Am Arbeitsmarkt zeigte sich wenig Dynamik. Die Arbeitslosenquote stieg im August auf 6,7 Prozent. Die Zahl der offenen Stellen gehe auf hohen Niveau zurück, sagte Böttcher.
Der Fachkräftemangel bleibe Thema, so der Statistik-Austria-Ökonom. Er treffe auf einen Arbeitsmarkt mit einem hohen Anteil von Teilzeit. Fast ein Drittel der Erwerbstätigen arbeite Teilzeit.
Handelsbilanzüberschuss
Rückgänge verzeichneten sowohl die Importe als auch die Exporte. Während letztere um 5,2 Prozent abnahmen, gingen erstere in den ersten 5 Monaten des laufenden Jahres um 11,6 Prozent zurück. Insgesamt hat das von Jänner bis Mai zu einem Handelsbilanzüberschuss von 2,6 Mrd. Euro geführt.
Keine Veränderungen machten die Statistik Austria bei den Gasimporten aus Russland aus, die mit 194 Mio. Euro unverändert hoch blieben.
Kommentare