VIG-Aufsichtsrat Geyer: "Politiker auch selbst schuld an ihrem Image"

VIG-Aufsichtsrat Geyer: "Politiker auch selbst schuld an ihrem Image"
Günter Geyer über das Hauen und Stechen in der heimischen Politik, die Probleme des Pensionssystems, der Pflege und des Gesundheitswesens

Politiker sollten mit dem gegenseitigen Anpatzen aufhören, fordert Günter Geyer, einer der erfolgreichsten Wirtschaftskapitäne Österreichs. Er ist Aufsichtsratschef des VIG-Konzerns.

KURIER: Die Regierung muss sich viel Kritik für ihre Wirtschaftspolitik gefallen lassen. Günter Geyer: Es ist nicht nur alles schlecht, es gibt auch einiges Positives. Die Regierung hat während der Pandemie sehr viel Geld zur Verfügung gestellt. Jetzt kann man diskutieren, ob alles richtig gelaufen ist, aber wichtig war, dass schnell geholfen wurde. Und die Abschaffung der kalten Progression ist ein wichtiger Schritt. Was mir fehlt, ist die Entlastung der Arbeit.

Wie sehen Sie das politische Klima, der Wahlkampf hat ja schon begonnen.

Die Zusammenarbeit ist stark verbesserungsfähig. Früher gab es auch Gegensätze, aber man hat sich zusammengeredet. Das wäre gerade in so schwierigen Zeiten wie jetzt sehr notwendig. Die Bevölkerung wird ständig mit Themen konfrontiert, die das Image der Politik nicht unbedingt fördern.

Zum Beispiel?

Durch die wechselseitigen Anzeigen und Verfahren sind die Politiker auch selbst schuld an ihrem schlechten Image, damit sollte endlich aufgehört werden. Ganz gleich, welche Partei. Es gehört mehr Respekt voreinander. Gemeinsam sollten Lösungen gesucht werden, anstatt sich gegenseitig anzupatzen. Die Bevölkerung hat dafür kein Verständnis. Aber auch die Medien sollten beispielsweise nicht verlangen, dass Politiker keine Gehaltsanpassungen erhalten. Dabei wird übersehen, dass der Job eines Politikers im Vergleich zu einer wirtschaftlichen Tätigkeit nicht mehr interessant wird. Man sollte die fähigsten Leute in der Politik haben, das hängt auch mit dem Einkommen zusammen.

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