"Wir werden die Stadt Wien mit elektrischen Müllfahrzeugen beliefern"

Frederik Zohm
Der MAN-Vorstand Frederik Zohm spricht über den Stellenwert des Dieselmotors, die Transformationspläne zu E-Fahrzeugen und über Großaufträge für Elektro-Lkw aus Österreich.

Der deutsche Lkw- und Bushersteller MAN baut hauptsächlich noch Dieselfahrzeuge, doch mit batterieelektrischen Trucks und Bussen will er den Markt aufmischen.

KURIER: MAN hat sich bis 2030 große Ziele bei der Transformation ihrer Fahrzeuge zu den E-Antrieben gesteckt. Wie schauen diese Ziele aus?

Frederik Zohm: Unser Ziel ist es, dass ab dann 50 Prozent unserer Lkw und bis zu 90 Prozent unserer Stadtbusse batterieelektrisch angetrieben werden. Da sind wir natürlich nicht der alleinige Treiber. Man braucht ein Produkt, man braucht grüne Energie, eine entsprechende Lade-Infrastruktur und einen attraktiven Strompreis.

Das sind große Herausforderungen ... 

Ja, absolut. Das kann man nicht allein schaffen. Für die Lade-Infrastruktur brauchen wir die Hilfe der Politik. Es müssen Genehmigungs-verfahren vereinfacht werden, damit unsere Kunden ihre Depots entsprechend versorgen und mit batterieelektrischen Ladesäulen ausstatten können. Oder eben auch mit Photovoltaikanlagen, um die Energie selbst zu erzeugen. Die Transporteure werden so quasi unabhängige Energieunternehmer. Wir brauchen die Politik auch für den Ausbau der erneuerbaren Energien.

Aber die fossilen Antriebe lassen Sie nicht gleich auf?

Nein. Wir verdienen heute unser Geld mit Dieselmotoren und wir werden das auch morgen noch tun. Die Transformation ist ja nicht wie Licht an, Licht aus. Sie ist ein fließender Übergang, bei dem sich Kunden Schritt für Schritt für neue Technologien entscheiden werden.

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