Zu wenig E-Autos? Europas Autobauer bekommen mehr Zeit für EU-Klimavorgaben

E-Auto lädt
Die Europäische Union lockert den Zeitdruck für die Automobilindustrie: Europas Fahrzeughersteller bekommen mehr Spielraum, um die strengen Klimavorgaben zu erfüllen.
Ganz konkret bekommen Europas Autobauer mehr Zeit, um EU-Klimavorgaben einzuhalten. In einem letzten Schritt nickten die EU-Länder in Brüssel eine Lockerung der Vorgaben zum CO2-Ausstoß pro Auto ab, wonach Grenzwerte nun nicht jährlich eingehalten werden müssen. Stattdessen bekommen die Hersteller dafür drei Jahre Zeit.
Zunächst keine Strafen
Damit drohen ihnen zunächst keine Strafen. Zuvor waren sowohl das Europaparlament als auch die EU-Länder einem entsprechenden Lockerungsvorschlag der Europäischen Kommission gefolgt. Die neuen Regeln werden nun noch im EU-Amtsblatt veröffentlicht und treten 20 Tage später in Kraft.
Wenn VW, Mercedes, BMW oder andere Unternehmen die CO2-Vorgaben in diesem Jahr überschreiten, werden sie nicht automatisch zur Kasse gebeten. Sie können Strafen ganz vermeiden, wenn sie in den beiden Folgejahren die EU-Regeln übererfüllen.
Absatz für E-Autos nicht wie erwartet
Hintergrund der drohenden Strafen für die ohnehin angeschlagene Autoindustrie sind die sogenannten Flottengrenzwerte. Sie erlauben einen Durchschnittswert an CO2-Ausstoß pro Auto. Zu Beginn des Jahres haben sich diese gesetzlichen Vorgaben verschärft.
Im Schnitt aller in der EU in einem Jahr zugelassenen Fahrzeuge eines Herstellers darf ein Grenzwert nicht überschritten werden. Für zu viel ausgestoßenes CO2 müssen die Autobauer Strafe zahlen. Weil sich unter anderem der Absatz für E-Autos nicht so gut entwickelt hat wie eigentlich erwartet, könnten die Grenzwerte deutlich überschritten werden.
In Österreich stiegen bei rein elektrisch angetriebenen Pkw stiegen die Neuzulassungen im Zeitraum Jänner bis April 2025 um 41,6 % oder 5 833 auf 19 867.
Österreich: Mehr Pkw mit alternativen Antriebssystemen
Neuzulassungen von Pkw mit Benzin-Hybridantrieb (28 376; +8 007; +39,3 %) stiegen ebenfalls um etwa zwei Fünftel an. Außerdem wurden von Jänner bis April 2025 um 5,9 % mehr Pkw mit Diesel-Hybridantrieb (4 988; +280) neu zugelassen. Insgesamt erreichten die Neuzulassungen von Pkw mit alternativen Antriebssystemen einen Anteil von 58,6 % (53 233; +36,1 %).
Kommentare