Wifo-Felbermayr: Ohne Gas haben wir Rezession in Europa

FINANZ IM DIALOG - ZWISCHEN WIRTSCHAFTSEINBRUCH UND AUFSCHWUNG: FELBERMAYER
Die Intensität einer Rezession hängt davon ab, wie gut es Europa gelingt, Alternativen für Gas zu finden.

In Anbetracht des sich zuspitzenden Konflikts zwischen Russland und der Ukraine sieht der Chef des Wirtschaftsforschungsinstituts (Wifo), Gabriel Felbermayr, die Gefahr einer Rezession auf Europa zukommen.

Prognosen nicht zu halten

Sollte es zu kriegerischen Auseinandersetzungen kommen und die Gasversorgung für Europa aus Russland abbrechen, seien die bisher prognostizierten fünf Prozent Wirtschaftswachstum heuer "sicher nicht zu halten", so Felbermayr am Dienstag im Klub der Wirtschaftspublizisten.

"Die Rezessionsgefahr steht im Raum", so Felbermayr weiter. Ob es bereits heuer zu einer Rezession kommen würde, sei jedoch noch nicht abzuschätzen. Generell seien alle Annahmen zu den wirtschaftlichen Auswirkungen eines weiter eskalierenden Konflikts derzeit noch hoch spekulativ.

Verzicht nötig

Weiters hänge die Intensität einer Rezession auch davon ab, wie gut es Europa gelinge, Alternativen für Gas zu finden, so Felbermayr. Mögliche Substitute wären Wasserstoff oder Flüssiggas. Fest stehe aber, dass Europa im Falle einer Invasion Russlands in der Ukraine auch bereit sein müsse, auf Gaslieferungen zu verzichten.

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