Wiener Zinshausmarkt heuer mit 1,5 Milliarden Euro Umsatz

Lerchenfelder Straße
Zweiter und siebter Bezirk am umsatzstärksten. Zahl der Gründerzeithäuser ging weiter zurück.

Der Wiener Zinshausmarkt eilt von Rekord zu Rekord. Für heuer verzeichnet Otto Immobilien mit einem Umsatz von 810 Millionen Euro den bisher höchsten Wert eines Halbjahres, für das Gesamtjahr prognostiziert man eine deutliche Überschreitung der Grenze von 1,5 Milliarden Euro. Dies geht aus dem aktuellen Otto-Zinshausmarktbericht hervor.

Starke Zuwächse

Besonders umsatzstark waren demnach der 2. und 7. Bezirk, wo mit 133 Millionen im 2. Bezirk und 106 Millionen im 7. Bezirk absolute Rekordvolumina umgesetzt wurden. Im Jahresvergleich hat sich in der Leopoldstadt das Transaktionsvolumen um mehr als das vierfache erhöht, der Anstieg im 7. Bezirk hat sich verdoppelt.

Bei der Anzahl der Verkäufe verzeichnet Otto Immobilien im 4. und 7. Bezirk die stärksten Zuwächse. In mehr als der Hälfte aller Bezirke haben - im Verhältnis zur Vergleichsperiode - Volumen und Anzahl zugelegt, wobei etwa im 6. oder im 14. Bezirk auch verhaltene Rückgänge registriert wurden.

Geringes Angebot

Das weiterhin geringe Angebot an Gründerzeit-Zinshäusern und die anhaltend starke Nachfrage kurbeln die Preise weiter an - und so haben die Mindestpreise in einzelnen Bezirken deutlich zugelegt. Den größten Zuwachs bei den Mindestpreisen gibt es in den Bezirken 4 (+14 Prozent) und 5 (+9 Prozent). Ebenfalls starke Zuwächse gab es im 15. (+7 %)und 16. Bezirk (+7%).

Generell sind laut Otto Immobilien die Maximalpreise auf hohem Niveau stabil geblieben bzw. nur leicht angestiegen. Auffallend war die Steigerung der Maximalpreise im 3. Bezirk mit 13 % und im 14. Bezirk mit 12%. In den Bezirken 3., 4., 5., und 6. konnten leichte Zuwächse mit jeweils 7 % und 6 % verzeichnet werden.

Die niedrigsten Einstiegspreise sind zwar weiterhin in den Bezirken außerhalb des Gürtels zu finden, aber mittlerweile wird kein Wiener Gründerzeit-Zinshaus in einem durchschnittlichen Zustand unter 1.550,− Euro/m² verkauft.

Die Entwicklung der Renditen spiegelt ebenfalls das anhaltend große Interesse der Investoren wider, denn die Maximalrenditen sind in fast ganz Wien weiter gesunken. In den Innergürtelbezirken betrug die Veränderung der Maximalrendite zwischen -0,2 und −0,4 %-Punkten. Am stärksten fiel die Reduktion im 2. Bezirk mit -0,2% aus. Bei den Minimalrenditen beobachtet Otto Immobilien trotz des generell niedrigen Niveaus in einigen Bezirke nochmals ein Rückgang von 0,1 %-Punkten, im 14. Bezirk sogar ein Minus von 0,3%-Punkten.

Weniger Gründerzeithäuser

Veränderungen gibt es auch neuerlich beim Gesamtbestand der Wiener Gründerzeit-Zinshäuser, den Otto Immobilien seit mehr als zehn Jahren kontinuierlich erhebt. Demnach gab es in Wien mit Stichtag 14. August 2019 nur noch rund 13.958 klassische Gründerzeit-Zinshäuser, was einem Rückgang des Bestandes seit 2009 um etwas mehr als elf Prozent entspricht - aber vor allem auf Parifizierungen und Nutzungsänderungen und zu einem kleinen Teil auf Abbrüche zurückzuführen ist.

 

Kommentare