Wiener Start-up hilft bei finanziellen Engpässen

Wiener Start-up hilft bei finanziellen Engpässen
cashpresso bietet bis zu 1500 Euro Kredit bei 9,9 Prozent Zins.

Traditionelle Banken bekommen verstärkt Konkurrenz von jungen Firmen mit neuen, kreativen Zugängen über das Internet. Eine dieser Ideen wird nun in Wien in die Tat umgesetzt. Das Start-up cashpresso verspricht einen raschen und unbürokratischen Zugang zu einem Dispokredit.

Seit einem Jahr arbeiten die Gründer Daniel Strieder, Michael Handler und Jörg Skornschek mit inzwischen fünf Mitarbeitern an dem Projekt, das nach monatelangen Tests dieser Tage online geht. "Ziel ist es, dass Nutzer schneller zu Geld kommen können als bisher", sagt Strieder im KURIER-Gespräch.

Und das funktioniert so: Nach Anmeldung über Smartphone oder Webportal auf www.cashpresso.com folgt ein Risikocheck bei Auskunftsdateien wie KSV oder der deutschen Stufa. Nach einigen Sekunden kommt die Zu- oder Absage für den Kredit. Dann wird mittels elektronischer Signatur der Vertrag unterzeichnet.

Wiener Start-up hilft bei finanziellen Engpässen
Infolge kann jederzeit ein Kreditrahmen von bis zu 1500 Euro ausgeschöpft werden, mittelfristig sollen 3000 Euro möglich sein. "Es gibt keinerlei Gebühren", so Strieder. "Die Zinsen sind nicht bonitätsabhängig, die ersten 30 Tage frei." Das ermögliche eine Null-Prozent-Finanzierung bei kurzfristigen Engpässen. Der Zinssatz beträgt 9,99 Prozent, die monatliche Mindestrückzahlung 3,0 Prozent des ausbezahlten Betrages. Mit dem Zinssatz liegt cashpresso im Schnitt der Dispozinsen der heimischen Banken (von 6,8 bis 13,5 Prozent).

Banklizenz

Zielgruppe von cashpresso sind laut Strieder vorrangig Internet-affine jüngere Menschen, "die nicht in Banken gehen und bei denen es am Monatsende finanziell eng wird". Künftig soll cashpresso auch über Plug-In-Buttons in Internet-Shops nutzbar sein.

Um Kredite vergeben zu können, ist eine Lizenz nötig. Diese läuft über die Deutsche Handelsbank in München, die auch als Geldgeber für die Kunden fungiert.

Die Mittel für cashpresso (700.000 Euro) stellten u. a. die bekannten Start-up-Finanzierer Speedinvest, Hansi Hansmann und die Runtastic-Gründer zur Verfügung. Eine zweite Finanzierungsrunde ist für 2017 geplant. In zwei Jahren peilt Strieder, der mit seinen Gründerpartnern noch mehr als 70 Prozent am Start-up hält, 50.000 Kunden an.

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