Wiener Logistik-Start-up sammelt 50 Millionen Euro bei Investoren ein

Wiener Logistik-Start-up sammelt 50 Millionen Euro bei Investoren ein
Logistik-Netzwerk von byrd soll auf 30 Standorte in zehn Ländern erweitert werden. 200 zusätzliche Mitarbeiter gesucht.

Das Wiener Logistik-Start-up byrd konnte erneut Investoren ins Boot holen und eine Finanzierungsrunde in Höhe von 50 Millionen Euro abschließen. Wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte, wurde die Series-3-Runde vom US-Brancheninvestor Cambridge Capital angeführt. Weiteres Kapital kam von Speedinvest, Mouro Capital, Elevator Ventures, KK Incube und anderen bestehenden Investoren. Insgesamt wurden in den vergangenen zehn Monaten damit 70 Millionen Euro eingesammelt. Mit dem Geld wird die Europa-Expansion vorangetrieben, noch heuer ist der Einstieg in Schweden, Dänemark und Polen geplant.

Virtuelles Netzwerk

Das 2016 gegründete österreichische Unternehmen betreibt ein virtuelles Netzwerk, um über seine eigene Software Online-Händlern in ganz Europa Zugang zu Fulfillment-Dienstleistungen wie Lagerung, Verpackung, Versand und Retourenabwicklung anzubieten.

Die Software von byrd wird von Logistikpartnern als Lagermanagement-System genutzt und lässt sich mit  eCommerce-Systemen wie Shopify oder Amazon integrieren. byrd versendet bereits aus Österreich, Deutschland, Großbritannien, Frankreich, den Niederlanden und hat kürzlich neue Lagerstandorte in Italien und Spanien eröffnet. 

Wiener Logistik-Start-up sammelt 50 Millionen Euro bei Investoren ein

Das Team von byrd

30 Standorte in 10 Ländern

Zu den Unternehmen, die byrd bereits nutzen, gehören bekannte Marken wie Freeletics, Durex und Campari. Die gesamte Lagerkapazität von byrd in Europa beträgt  fast 450.000 Quadratmeter. Mit der Expansion soll das eCommerceLogistik-Netzwerk in Europa auf mehr als 30 Lagerstandorte  in 10 europäischen Ländern ausgebaut werden.

"Damit ermöglicht byrd es Online-Händlern, ihre Kunden in Europa am nächsten Tag  zu beliefern", sagt byrd-Co-Gründerin Petra Dobrocka. Die Händler könnten so mit großen Anbietern wie Amazon mithalten, während sie ihre Unabhängigkeit bewahren.

In den USA sei der digitale eCommerce-Fulfillment-Markt bereits heiß umkämpft von Firmen wie Deliverr, Flexe, Shipbob and Stord, von denen einige bereits "Einhorn"-Status erreicht hätten. Erst kürzlich übernahm Shopify Deliverr für 2 Mrd. Dollar.

In Europa sei byrd das Unternehmen, das im Bereich des Digitalen Fulfillment am weitesten vorangeschritten ist und das größte verbundene Netzwerk an Fulfillment-Lagern abseits von Amazon betreibt.

Personalaufstockung

Für das Wachstum wird auch mehr Personal benötigt. Noch heuer soll daher das Team von 200 auf 400 Mitarbeiter aufgestockt werden, unter anderem auch am Wiener Standort. byrd wurde 2016 von Alexander Leichter, Sebastian Mach und Petra Dobrocka am i2c Inkubator der TU Wien gegründet.

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