Jahresverbrauch
Um ein aussagekräftiges Angebot zu bekommen, sollte der Jahresverbrauch des Haushalts angegeben werden, der auf der letzten Jahresabrechnung angeführt wird. Zwar bieten viele Rechner alternativ auch Berechnungen auf Basis der Größe der bewohnten Fläche oder der Personen im Haushalt, diese Annäherungswerte müssen aber nicht zutreffen. Je nachdem, wie gut die Wärmedämmung ist, oder wie viel die Bewohner untertags zu Hause sind, variiert der Verbrauch stark.
Einmalige Rabatte
Die größten Ersparnisse gehen für gewöhnlich mit einmaligen Rabatten einher. Solche Lockangebote können aber teuer werden, wenn im zweiten Jahr ein höherer Grundpreis durchschlägt. Wer sich für ein Angebot mit einem hohen einmaligen Rabatt entscheidet, sollte sich also in den Kalender schreiben, wann das Vertragsjahr endet und dann wieder Preise vergleichen. Wer nicht regelmäßig wechseln will, sollte sich für einen Tarif entscheiden, der ohne einmaligen Rabatt niedrig ist.
Floater-Tarife
Acht geben sollten Konsumenten jedenfalls auf die Art des Vertrags. Die meisten Angebote haben fixe Preise, die etwa ein Mal im Jahr angeglichen werden können. Es gibt aber auch Tarife, die mit den Großhandelspreisen schwanken, sogenannte Floater. Das sind phasenweise die billigsten Tarife, bei Preisausschlägen wie im Sommer 2022 werden sie aber schnell sehr teuer. Wer die Wette eingeht, sollte sichergehen, sich etwaige Preisausschläge auch leisten zu können.
Strompreisbremse
Nicht bei Gas, aber bei Strom gibt es noch bis Mitte 2024 eine staatliche Unterstützung, die Strompreisbremse. Bezuschusst wird ein Verbrauch von bis zu 2.900 Kilowattstunden (kWh) mit maximal 30 Cent pro kWh. Sofern der Preis pro kWh nicht mehr als 40 Cent ausmacht, bezahlen Verbraucher dafür nur 10 Cent, den Rest fördert der Staat. Ein durchschnittlicher österreichischer Haushalt verbraucht pro Jahr 3.500 kWh, insbesondere kleinere Haushalte in Wohnungen verbrauchen oft deutlich weniger als 2.900 kWh. Die mögliche Ersparnis durch einen Wechsel ist dann nur relativ gering. Wechseln sollte, wer mehr als 40 Cent pro kWh zahlt.
Rechnungsanteile
Zu beachten ist auch, dass die Energierechnungen nicht nur aus dem Strom- und Gaspreis („Arbeitspreis“) bestehen. Zusätzlich sind Netzgebühren sowie Steuern und Abgaben zu bezahlen. Und da die Umsatzsteuer nicht auf Basis des mit der „Strompreisbremse“ (oben) bezuschussten, sondern auf Basis des vom Unternehmen verrechneten Betrags berechnet wird, steigt die Belastung davon trotz des Deckels auf den Arbeitspreis.
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Bei den Netzkosten haben die Haushalte keinen Spielraum, denn die Betreiber haben regionale Monopole. Die Höhe der Kosten, die sie den Verbrauchern verrechnen, wird von der E-Control kontrolliert und ergibt sich aus dem notwendigen Aufwand für Betrieb und Ausbau der Stromnetze. So sind die Netzkosten in dünn besiedelten Bundesländern typischerweise höher.
Rechnungsstellung
Wer Energie immer beim jeweiligen Landesversorger bezogen hat, ist es gewohnt, die Rechnung aus einer Hand zu bekommen – denn das Unternehmen, das die Energie verkauft, betreibt auch das Netz. Bei einem Wechsel zu einem alternativen Anbieter ist das oft nicht der Fall, der administrative Aufwand nimmt dadurch also etwas zu.
Wie funktioniert der Wechsel?
Ist ein passendes Angebot gefunden, kann der Wechsel telefonisch oder online in Auftrag gegeben werden. Bei manchen Vergleichsplattformen ist das direkt möglich, in anderen Fällen wird man zur Website des jeweiligen Unternehmens verlinkt. Nach Vertragsabschluss wickelt der neue Lieferant die Übergabe mit dem bisherigen Energieversorger ab, man muss also nicht separat kündigen. Um etwaigen Streitigkeiten vorzubeugen, ist es ratsam, sich den Zählerstand zum Stichtag zu notieren.
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