Wie bitte? Deutscher Verkehrsminister für Ende von Benzinern und Diesel bis 2035

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Statt fossilen sollten synthetische Kraftstoffe zum Einsatz kommen. Minister ist aber gegen Verschärfung der Abgasvorschriften durch die EU

Der deutsche Verkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) hat sich für ein Ende für Autos mit klassischen Benzin- und Dieselmotoren innerhalb der nächsten 15 Jahre ausgesprochen. "Unser Ziel muss das Auslaufen des fossilen Verbrenners bis 2035 sein", sagte der CSU-Politiker der "Welt am Sonntag".

Hoffen auf synthetische Kraftstoffe

Der Verbrenner sei damit aber nicht völlig am Ende, sagte Scheuer mit Blick auf synthetische Kraftstoffe. Um die synthetischen Kraftstoffe konkurrenzfähig zu machen, brauche es den Druck durch den Gesetzgeber. "Wir müssen technologieoffen bleiben und gleichzeitig weiter strenge Klimaschutz-Vorgaben machen, damit die Anreize da sind, die nächsten 15 Jahre zu nutzen, um konkurrenzfähige, saubere Kraftstoffe für Verbrenner zu entwickeln", sagte Scheuer.

Auch CSU-Chef Söder für Verbrenner-Aus

CSU-Chef Markus Söder hatte sich bereits im Herbst vergangenen Jahres für ein Zulassungsverbot für Autos mit Verbrennungsmotoren ab 2035 ausgesprochen. Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) hatte schon im September gesagt, er sehe ein Ende für den fossilen Verbrennungsmotor bis zum Jahr 2035.

Gewessler bittet EU-Kommission um Ausstiegsdatum

Mehrere EU-Länder, darunter auch Österreichs Klimaministerin Leonore Gewessler, haben die EU-Kommission in einem Schreiben dazu aufgefordert, ein Ausstiegsdatum für den Verkauf von Autos mit Verbrennungsmotoren zu nennen.

Scheuer sprach sich weiterhin gegen eine kurzfristige Verschärfung der Abgasvorschriften durch die EU im Rahmen der Euro-7-Norm aus. "Das Verkehrsministerium wird sich bei der Euro-7-Debatte sehr ablehnend positionieren", kündigte er an. "Wir sollten uns auf die bestehenden Abgasvorschriften konzentrieren und keine Debatte über noch strengere Vorgaben führen." Die Grenzwerte müssten technisch erfüllbar bleiben.

Hintergrund ist, dass die EU-Kommission Ende 2021 ehrgeizige neue Schadstoff-Grenzwerte in einer Euro-7-Norm für Autos und Vans vorschlagen will. Diese sollen 2025 in Kraft treten.

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