Welche Anlageformen neben dem Sparbuch noch wichtig sind
Angesichts des mittlerweile lange anhaltenden Zinstiefs hat der heutige Weltspartag zwar einiges an Glanz verloren. Dennoch rücken die Themen Sparen und Erträge wieder in den Mittelpunkt. Wie alle Geldexperten meinen: Sparbücher sind wichtig. Und zwar als Parkplatz für die eiserne Reserve. Die Österreicher türmen auf diesem Parkplatz allerdings Gebirge auf. Zur Jahresmitte hatten sie 252 Milliarden Euro dort gehortet. Im Zinstief gibt es dort praktisch keine Erträge, in anderen Ländern wird mit besseren Renditen veranlagt, weil mehr Geld in Wertpapiere und Versicherungen gesteckt wird.
Was empfehlen die heimischen Geldinstitute jenen, die regelmäßig Geld auf die Seite legen können und bereits über eine Liquiditätsreserve verfügen? Und was eignet sich bei einer Schenkung oder Erbschaft? Der KURIER hat sich beraten lassen.
- 100 Euro monatlich Für die Bank Austria eignet sich dieser Betrag zum Ansparen eines Bausparvertrags mit staatlicher Förderung und einem überschaubaren Veranlagungshorizont von sechs Jahren. Die Bawag PSK rät zu einem Sparplan, mit dem in Investmentfonds eingezahlt wird (gibt es schon ab 50 Euro monatlich). Entsprechend dem Risiko-Ertrags-Profil kann aus einer breiten Fondspalette gewählt werden. Bausparen oder Fonds-Sparplan, so lautet auch der Tipp der Raiffeisenlandesbank NÖ-Wien. Bei Fonds-Sparplänen kann der monatliche Beitrag jederzeit individuell angepasst werden.
- 500 Euro monatlich In diesen Größenordnungen empfehlen alle Geldinstitute Sparpläne mit Investmentfonds – je nach Risikoappetit mit mehr oder weniger Aktienanteil. Für langfristige Veranlagung empfiehlt die Bank Austria eine Kombination mit einer Lebensversicherung. Erfahrenen Anlegern legt die Erste Bank die Streuung in Aktienfonds mit unterschiedlicher Ausrichtung ans Herz (etwa aus dem Umwelt-, Biotech- oder Tech-Bereich). Dem vorsichtigeren Anleger wird zu gemischten Fonds, Immo- und Dividenden-Fonds geraten.
- 20.000 Euro Für ein Erbe oder eine Schenkung in dieser Größenordnung hat die Bawag PSK eine „AnlageKombi“ parat: Die Hälfte landet auf einem Kapitalsparbuch, das mit drei Prozent pro Jahr verzinst und für sechs Monate gebunden ist. Die andere Hälfte wird in Wertpapiere oder Fonds des Bank-Partners Amundi investiert. Diese Produktvariante ist schon ab 5000 Euro möglich. Ein sehr ähnliches Produkt hat auch die Bank Austria im Programm, die Zinsen sind allerdings magerer.
Die Raiffeisenlandesbank NÖ-Wien rät zu einem gut strukturiertem Wertpapier-Portfolio, die Oberbank wiederum zu einem Vermögensverwaltungs-Produkt auf Fondsbasis, das auch Gold und Bargeld enthalten kann. Die Erste Bank empfiehlt eine Streuung: 10.000 Euro landen in einem Dachfonds, 5000 Euro in einem Kapitalgarantie-Produkt mit der Chance, an Börsenkursgewinnen teilzuhaben, und weitere 5000 Euro in einer heimischen Wohnbauanleihe (deren Zinsen bis zur Höhe von vier Prozent von der Kapitalertragsteuer befreit sind).
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