Wechsel zu neuem Stromtarif kann teuer sein

Steckdosen in der Wand
Mit Anbieterwechsel fährt man oft besser, sagt Vergleichsportal durchblicker

Viele Konsumenten überlegen noch, die aktuellen Angebote ihrer Landesenergieversorger anzunehmen. Das Tarifvergleichsportal durchblicker hat sich diese nun genauer angeschaut und kommt zu dem Ergebnis, „dass die neuen Tarife oft undurchsichtig sind und, wenn man Gratistage, Wechselbonus oder Treue-Rabatte weglässt, zum Teil sogar teurer als die alten Tarife“. So weit, so erwartbar. Die Details überraschen dennoch.

Demnach fährt ein durschnittlicher Haushalt mit 4.000 kWh Jahresverbrauch mit Alternativangeboten in acht von neun Bundesländern günstiger als bei den angepassten Tarifen inklusive Rabatten. In Wien betrage die Ersparnis rund 50, in der Steiermark fast 200 Euro im Jahr. Nur in Vorarlberg schlage der Landesenergieversorger das Alternativangebot um 15 Euro.

Kunden müssen in die neuen Tarife der Landesversorger aktiv umsteigen - aus Gründen der Rechtssicherheit. Doch die Tücke bei den Neutarifen steckt im Detail, warnt das Vergleichsportal in der Aussendung und nennt das Beispiel Wien Energie: „Nach 190 Gratistagen erhöht sich der Preis im neuen Tarif der Wien Energie wieder, selbst wenn die internationalen Strompreise weiter sinken. Der Kunde muss sich bewusst sein, dass er dann erst nach 12 Monaten wieder den Tarif oder Anbieter wechseln kann. Das fällt besonders ins Gewicht, weil mit Ende Juni 2024 die Strompreisbremse ausläuft“, betont Stefan Spiegelhofer, Leiter des Bereichs Energie bei durchblicker.

Strompreisbremse zieht - bis Juli 2024

Apropos Strompreisbremse - zur Erinnerung: Haushalte bis zu einem Grundverbrauch von 2.900 Kilowattstunden zahlen pro Jahr maximal 10 Cent/kwh, die restlichen Kosten bis zu einem Differenzbetrag von 30 Cent übernimmt der Staat. Doch nur bis 1. Juli 2024. Wer jetzt einen Jahresvertrag abschließt, zahlt dann zumindest zwei Monate den vollen Tarif.

Die Wechselbereitschaft soll in Zeiten hoher Energiepreise jedenfalls gestiegen sein. Laut durchblicker-Umfrage wollen sechs von zehn Österreicher:innen, die bei einem Landesenergieversorger sind, bei attraktiven Angeboten zu einem Alternativanbieter wechseln.

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