Auch seien die Kosten für umweltfreundlichere Technologien massiv gefallen. Kostete es vor 15 Jahren noch 588 Euro, eine Tonne durch die Nutzung einer Fotovoltaikanlage einzusparen, sind es heuer nur noch 48 Euro.
Voraussetzung ist laut der Studie aber, dass die Politik den Wandel mit entsprechenden Maßnahmen und Investitionen, insbesondere in grüne Technologien, begleitet. Die Alternative, Kosten durch Klima- und Umweltschäden in Kauf zu nehmen, wäre demnach volkswirtschaftlich betrachtet noch teurer. Einzig, was hilft dieses Wissen dem Einzelnen, der in wirtschaftlich schwierigen Zeiten ums Überleben kämpft?
Emissionsmanagement
Um sich den Anforderungen entsprechend verhalten zu können, müssen Unternehmen wissen, wie viel an welchem Punkt ihrer Wertschöpfungskette verursacht wird. „Was ich nicht messen kann, kann ich nicht managen“, so Andreas Unger von Bearing Point im Gespräch mit dem KURIER.
Das Beratungsunternehmen hat einen CO2-Kalkulator entwickelt, der Firmen einen Überblick bieten soll. In dem Berechnungsmodell kann die Wirksamkeit einzelner Maßnahmen simuliert werden. Das Ziel sei, „den gesamten Fußabdruck“ eines Produkts „von der Gewinnung des Rohstoffes, bis es vor der Haustüre landet“, zu erfassen, so Unger.
Typischerweise hätten Kunden vor allem die Produktion im Blick, aber nicht, was bei Lieferanten, Transporteuren oder Verpackung passiert. Das würde sich durch öffentlichen und medialen Druck jedoch ändern.
Insbesondere große Firmen müssten sich zunehmend für ihre gesamte Wertschöpfungskette, also auch die verarbeiteten Rohstoffe und die Arbeitsbedingungen in ausgelagerten Bereichen, verantworten. Diese Aspekte hätten für die Reputation eines Unternehmens immer mehr Gewicht. Vor allem große Konzerne könnten zudem durchaus auf Umweltschutzstandards bei ihren Zulieferern bestehen.
Für Unternehmen wird es laut Unger zukünftig notwendig sein, ihre CO2-Emissionen zu analysieren und zu reduzieren. Der Teil, der nicht effektiv vermeidbar ist, muss dann je nach Zielvorgabe über Abgaben kompensiert werden. Unger hofft, dass der Zertifikatehandel zunehmend globalisiert wird, um einen faireren Wettbewerb zu ermöglichen.
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