Dazu komme, dass sie besser ausgebildet sei als vorhergehende Generationen und mit der sinkenden Zahl der Kinder auch die vererbten Summen steigen.
Das seien gute Grundvoraussetzungen und auch Chancen für das Pensionssystem, führte der Wirtschaftsforscher aus. Dass es nicht ganz so einfach gehen werde, sagte er aber auch.
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Ehrliche Diskussion notwendig
Denn die staatlichen Zuschüsse für Pensionen werden in den nächsten Jahren stark steigen. Für das kommende Jahr sind im Budget dafür 29,5 Milliarden Euro veranschlagt. Wer letztlich die Lasten des demografischen Wandels tragen werde, müsse in der Gesellschaft ehrlich diskutiert werden. Ob es die junge Generation, zukünftige Generationen oder die Pensionisten selber sind, die dafür niedrigere niedere Pensionen akzeptieren müssten, sei eine Entscheidung der Politik und sicher „kein Gewinnerthema“, sagte der IHS-Chef.
"Gut aufgestellt"
„Gut aufgestellt“Das Pensionssystem sei eigentlich ganz gut aufgestellt, meinte Wolfgang Panhölzl, Abteilungsleiter Sozialversicherung der AK Wien. In Relation zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) seien die Bundesmittel für Pensionen seit den 1970er-Jahren relativ konstant geblieben. Dass Babyboomer jetzt in Pension gehen, komme nicht unerwartet. Die Gleichstellung der Beamten mit ASVG-Pensionisten mit der Pensionsreform 2003 mache die Herausforderung bewältigbar. Für die Zeit ab 2030 würden allerdings Konzepte fehlen, kritisierte Panhölzl.
Spielräume für künftige Generationen
Die Frage sei nicht nur, ob es sich rechnerisch ausgehe, sondern ob der staatliche Aufwand für Pensionen nicht extrem hoch sei und die Spielräume künftiger Generationen reduziere, sagte Ralph Müller, Generaldirektor der Wiener Städtischen Versicherung. Für die grüne Transformation und für Bildung, aber auch für künftige Krisen, werden Budgetmittel benötigt: „Wir hängen den nachfolgenden Generationen mit dem Klimawandel Probleme um, die wir nicht lösen können, und schicken sie mit leeren Kassen in Pension.“
Bonin und Müller mahnten behutsame Reformen des Pensionssystems in den nächsten Jahren ein. Panhölzl sieht den Hebel für Reformen in der Arbeitsmarktpolitik. Es gebe in Summe eine Million Menschen, die man für den Arbeitsmarkt und damit auch für Pensionsbeiträge gewinnen könnte.
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