Die Kronjuwelen
Da diese Anteile an die Schoeller-Gruppe verpfändet sind, blockiert diese Besicherung die Verwertung dieser Liegenschaften. Der Plan ist nach wie vor, dass die Schoeller-Gruppe die Kronjuwelen der Signa Prime in einem Paket übernimmt. Sie bestehen aus dem Hotel Park Hyatt am Hof und dem Goldenen Quartier in den Tuchlauben, dem Gebäude des Verfassungsgerichtshofs auf der Freyung, sowie dem Kaufhaus Tyrol in Innsbruck und einem Haus in der Innsbrucker Anichstraße.
Insgesamt soll der Deal rund eine Milliarde Euro schwer sein. Wie viel Geld am Ende in den Prime-Topf tatsächlich fließen wird, das muss erst endgültig ausverhandelt werden.
Lösung verhandeln
Der 200-Millionen-Euro-Kredit der Schoeller-Gruppe muss bedient werden, sonst bleiben nicht nur die Verpfändungen aufrecht.
Wie berichtet, soll der Schoeller-Gruppe im Kreditvertrag außerdem das Recht eingeräumt worden sein, selbst Signa-Immobilien zu verwerten. Das soll nun auf jeden Fall verhindert werden.
Am nächsten Montag müssen die Gläubiger über die Sanierungspläne der Signa Prime und Signa Development abstimmen. Ob sie tatsächlich angenommen werden, ist derzeit noch unklar.
Ziel ist, das Vermögen der Signa-Töchter nach Zustimmung zum Sanierungsplan jeweils in einer Treuhandlösung zu parken. Der Treuhänder soll dann die Verkäufe der Immobilien abwickeln bzw. überwachen.
Die Gläubiger sollen nicht nur die Mindestquote von 30 Prozent erhalten, sondern zusätzlich eine sogenannte Superquote aus den Verkaufserlösen. „Was aus den Verkäufen lukriert wird, soll den Gläubigern zugutekommen“, bestätigt KSV-1870-Experte Karl-Heinz Götze dem KURIER.
Variante Konkurs
Eine solche Treuhandlösung ist aber gesetzlich auf maximal fünf Jahre befristet. Werden die Sanierungspläne von den Gläubigern am Montag abgelehnt, werden beide Verfahren in Konkurse umgewandelt. Und im Konkursverfahren ist einem Abverkauf unter Federführung des Masseverwalters keine zeitliche Grenze gesetzt, was zu besseren Verkaufserlösen führen könnte. Darum soll diese Variante von einigen Gläubigern vorgezogen werden.
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