Verkauf der Telekom-Funktürme kann bis zu vier Milliarden Euro bringen
In der teilstaatlichen A1 Telekom Austria ruht ein ungehobener Schatz, der auf dem Kapitalmarkt und in der Branche auf mehrere Milliarden Euro geschätzt wird. Eine Ausgliederung und ein anschließender Verkauf der insgesamt 15.000 Mobilfunk-Türme (davon 7.900 in Österreich) könnte, je nach Modell, der Telekom bis zu vier Milliarden Euro bringen.
Seit dem Vorjahr bereits beschäftigt sich eine Arbeitsgruppe in der Telekom mit der Ausgliederung in eine Tower-Company. Wie man aus dem Unternehmen hört, macht der Mehrheitseigentümer America Movil starken Druck, der KURIER berichtete. In den nächsten Monaten, spätestens bis Jahresende, soll das Modell stehen.
Bei einem Verkauf der Tower-Gesellschaft wären die Mexikaner die großen Gewinner. Sie würden ordentlich Kasse machen. Die Republik Österreich hält über die Staatsholding ÖBAG nur noch 28 Prozent an der Telekom, die Steuerzahler haben aber vor dem Einstieg der Mexikaner den Ausbau des Mobilfunknetzes mitfinanziert. Die Telekom würde einen wichtigen Teil ihrer Infrastruktur verlieren und auf eine reine Netzgesellschaft reduziert werden.
Entsprechend besorgt sind die Belegschaftsvertreter. Ausgliederungen von Mobilfunkstationen seien ein globaler Trend. Unter gewissen Voraussetzungen – Wertsteigerungen der Assets, gemeinsame Nutzung der Stationen durch mehrere Betreiber – könne dies durchaus Sinn machen, meint dazu Alexander Sollak, Betriebsratsvorsitzender der Telekom Holding, gegenüber dem KURIER. Kritisch werde es allerdings, wenn Arbeitsplätze und aktive Infrastruktur wie Antennen, Leitungen, Technologien etc. betroffen sind und sich die Eigentumsverhältnisse der Tower-Gesellschaft durch einen Verkauf oder Börsegang verändern.
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