Das Geschäft mit dem heimischen Wald

Low angle view of beech forest in springtime
Die rückläufige Baukonjunktur bremst Umsätze der Holzindustrie. Die österreichischen Bundesforste verzeichnen trotzdem das beste Ergebnis ihrer Geschichte.

Knapp die Hälfte der österreichischen Staatsfläche ist Wald. Neben seinem Nutzen für Klima und Freizeit ist er damit auch ein wichtiger Wirtschaftsfaktor.

Alleine die österreichischen Bundesforste verwalten etwa zehn Prozent der Staatsfläche. Im Jahr 2023 verzeichneten sie einen operativen Gewinn (EBIT) von 56 Millionen Euro und damit laut Vorstand Georg Schöppl“ das „beste Ergebnis der Unternehmensgeschichte“. Der Staat als Eigentümer profitiert von Dividenden in Höhe von 10 Mio. Euro sowie von 17 Mio. Euro sogenannten Fruchtgenussentgelts.

„Unser Kerngeschäft ist und bleibt der Wald“, sagte Schöppl bei der Präsentation der Zahlen. Den größten Anteil zum Unternehmensgewinn steuert inzwischen aber der Bereich Gebäude und Tourismus bei. Denn die Bundesforste verwalten unter anderem auch 70 Prozent der heimischen Seen und Flächen, die als Skigebiete genutzt werden. Außerdem investieren die österreichischen Bundesforste in erneuerbare Energieträger. Sie betreiben bisher einen Windpark, neun Kleinwasserkraftwerke und sind mit einem Drittel an einem Biomassekraftwerk beteiligt.

Hohe Finanzierungskosten, zusätzliche Bürokratie

Weniger gut erging es der heimischen Holzwirtschaft im Allgemeinen. Hier machten sich vor allem die rückläufige Baukonjunktur und die Teuerung bemerkbar. Im Vergleich zum Jahr 2022 ist der Produktionswert der Branche 2023 um knapp ein Fünftel auf 9,8 Milliarden Euro zurückgegangen.

Der stellvertretende Verbandsobmann Andreas Ludwig zeigte sich mit Verweis auf den Rückgang der Baugenehmigungen und die gestiegenen Finanzierungskosten wenig optimistisch. Das von der Regierung beschlossene Baupaket würde nur langsam greifen. Durch die EU-Entwaldungsverordnung entstünde den Unternehmen zudem ein bürokratischer Mehraufwand. Zu einem Personalabbau sei es bisher trotzdem nicht gekommen. In der Branche arbeiten etwa 27.400 Beschäftigte.

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