Währungsfonds ist für Österreich etwas optimistischer

Währungsfonds ist für Österreich etwas optimistischer
Die Wirtschaft im Land soll 2025 etwas stärker zulegen als zuletzt vorhergesagt. Die Weltwirtschaft wird von Indien, China und USA getragen.

Die Aussichten fürs kommende Wirtschaftsjahr sind nicht rosig, aber besser als heuer. Wie bekannt, ist das laufende Jahr wie auch schon das Vorjahr von einer Rezession geprägt. Ab 2025 geht es wieder aufwärts, wie nun auch der Internationale Währungsfonds (IWF) in seiner Herbstprognose mitteilt. Und zwar sogar um eine Spur besser als Wifo und IHS vor Kurzem prognostiziert haben. Für heuer erwartet der IWF zwar ebenso einen Rückgang der Wirtschaftsleistung um 0,6 Prozent. Für nächstes Jahr rechnet er aber mit einem realen BIP-Wachstum von 1,1 Prozent (Wifo 1,0 Prozent, IHS 0,8 Prozent).

Punkto Inflation gibt sich der IWF etwas pessimistischer. So soll es heuer einen Anstieg um 3 Prozent und dann 2,5 Prozent im Jahr 2025 geben. Wifo und IHS prognostizierten zuletzt eine Inflationsrate von 3,1 bzw. 3,0 Prozent (2024) und 2,2 bzw. 2,4 Prozent (2025).

Deutschland

Für Deutschland, Österreichs wichtigstem Handelspartner, rechnet der IWF für heuer mit einer Stagnation, 2025 sei mit einem Wachstum von 0,8 Prozent. Die bisherigen Prognosen aus dem Juli wurden damit um 0,2 bzw. um 0,5 Prozentpunkte gesenkt. Der IWF verwies auf die anhaltende Schwäche der Industrie, Folgen der finanziellen Konsolidierung und Problemen auf dem Immobilienmarkt. In allen anderen großen Industrienationen läuft es derzeit besser als in Deutschland.

Wachstumstreiber für die Weltwirtschaft bleiben Indien, China und die USA. Insgesamt rechnet der IWF 2024 und 2025 mit einem globalen Wachstum von jeweils 3,2 Prozent. Das entspricht in etwa den bisherigen Erwartungen. Die Aussichten für die USA sind besser als bisher erwartet, getragen vom Konsum. Die Eurozone wird dagegen schlechter eingeschätzt, was vor allem, aber nicht nur an Deutschland liegt.

Inflation

Größtes Problem für die Weltwirtschaft war zuletzt die hohe Inflation. Hier zeichnet sich eine spürbare Entspannung ab. „Es sieht so aus, als wäre der globale Kampf gegen die Inflation weitgehend gewonnen“, sagte IWF-Chefvolkswirt Pierre-Olivier Gourinchas. Ende nächsten Jahres sollte die Inflationsrate im globalen Durchschnitt bei 3,5 Prozent liegen. Die Teuerung würde damit leicht unter dem Schnitt der 20 Jahre vor der Pandemie liegen. Die Preise für Dienstleistungen seien aber fast doppelt so hoch wie vor der Corona-Krise.

Kristalina Georgiewa, Chefin des IWF gibt eine Pressekonferenz

„Der Schmerz, den wir alle wegen der steigenden Preise empfinden, wird bleiben, und das höhere Preisniveau macht viele Menschen auf der ganzen Welt ziemlich wütend“, so IWF-Chefin Kristalina Georgiewa. Die Weltwirtschaft sei mit einer unerbittlichen Kombination aus langsamem Wachstum und hoher Verschuldung konfrontiert. Trotz einer insgesamt vernünftigen Leistung der Weltwirtschaft gebe es weiterhin Anlass zur Sorge. Der Handel etwa wachse etwas langsamer als das globale Wachstum. Zudem belasteten Klimarisiken die wirtschaftlichen Aussichten einiger Länder. Als Risiken nennt der IWF auch Konflikte wie in der Ukraine und im Nahen Osten. Die Unsicherheit sei weiter hoch. „Es ist jetzt die Zeit, die Schuldendynamik zu stabilisieren und wieder finanzielle Puffer aufzubauen“, so Gourinchas.

Kommentare