VIG spürte Corona-Auswirkungen ab zweitem Quartal
Die börsennotierte Vienna Insurance Group (VIG) ist gut ins neue Geschäftsjahr gestartet: Prämieneinnahmen und Nettogewinn stiegen im ersten Quartal, der Vorsteuergewinn ist etwas gesunken, wie der Versicherungskonzern am Mittwoch mitteilte. Die Auswirkungen der Coronakrise seien ab dem zweiten Quartal zu erwarten.
Rückgänge
"Prämieneinbußen durch Rückgänge im Neugeschäft werden in der Entwicklung vor allem ab dem zweiten Quartal 2020 voraussichtlich noch im weiteren Verlauf des Geschäftsjahres bemerkbar sein", so VIG-Generaldirektorin Elisabeth Stadler laut Pressemitteilung. Im ersten Quartal stiegen die Einnahmen um 7,2 Prozent auf 3,1 Mrd. Euro. Das deutliche Prämienplus sei auf die starken Monate Jänner und Februar 2020 zurückzuführen, die die ersten Auswirkungen der Mitte März begonnenen Einschränkungen zur Bekämpfung von Covid-19 deutlich kompensiert hätten, so Stadler.
Der Gewinn vor Steuern sank um 4,4 Prozent auf 121,9 Mio. Euro, wie die VIG mitteilte. Das Nettoergebnis (nach Steuern und nicht beherrschenden Anteilen) stieg um 2,8 Prozent auf 85,8 Mio. Euro. Damit sei das erste Quartal trotz erster dämpfender Effekte durch die Covid-19-Pandemie positiv abgeschlossen worden.
Normalität
Betroffen sei die VIG-Gruppe durch die Coronakrise insbesondere aufgrund der damit verbundenen Kapitalmarktentwicklung. Zudem seien im Neugeschäft teilweise Rückgänge zu verzeichnen, die mit dem gleichzeitigen Anstieg im Onlinegeschäft nicht kompensiert werden könnten.
Die Versicherung kehre nun schrittweise zur "neuen Normalität" zurück. Mit Anfang Mai seien die Geschäftsstellen in den Ländern der VIG-Gruppe schrittweise wieder geöffnet worden. Die Serviceeinrichtungen stünden den Kunden unter Einhaltung entsprechender Sicherheitsvorkehrungen wieder uneingeschränkt zur Verfügung. Auch sei mit Mai begonnen worden, schrittweise und unter Berücksichtigung der jeweils lokal geltenden Bestimmungen und Vorschriften für die großteils in Home Office arbeitenden Mitarbeiter wieder eingeschränkten Bürobetrieb zu ermöglichen. Mit dem lokalen Management der Gesellschaften finde ein regelmäßiger Austausch zur aktuellen Situation in den jeweiligen Ländern statt. Ebenso stehe die laufende Entwicklung der Kapitalmärkte im Fokus.
Prämienvolumen stieg
Im ersten Quartal sei das Gesamtprämienvolumen in allen Sparten gestiegen. Die Einmalerläge in der Lebensversicherung (plus 29,8 Prozent) seien zweistellig gewachsen. Die in absoluten Zahlen höchsten Prämiensteigerungen hätten die Segmente Österreich und Polen verzeichnet.
Die Combined Ratio - Schäden und Kosten gemessen an den Einnahmen - verbesserte sich auf 95,1 Prozent (96,8 Prozent). Das Finanzergebnis (exkl. Ergebnis aus at equity bewerteten Unternehmen) lag mit 136 Mio. Euro um 25 Prozent unter dem Wert der Vorjahresperiode. Dies sei vorrangig auf die Entkonsolidierung der gemeinnützigen Wohnbaugesellschaften mit 31. Juli 2019 sowie auf gestiegene Wertminderungen von Kapitalanlagen zurückzuführen. Die Kapitalanlagen der VIG-Gruppe einschließlich der liquiden Mittel betrugen Ende März 34,7 Mrd. Euro.
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