Viele Pleiten durch Managementfehler

Einige Filialen könnten demnächst geschlossen werden
Creditreform: Mehr als 6000 Firmen schlitterten im Vorjahr in die Insolvenz

2013 wird es wieder mehr Insolvenzen geben, vor allem im Bereich der Unternehmen, befürchtet Creditreform-Geschäftsführer Rainer Kubicki. Dazu wird nicht zuletzt die sogenannte „Gmbh light“ beitragen.

Bisher musste bei Gründung einer Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH) zumindest 35.000 Euro Stammkapital, davon mindestens die Hälfte in bar, eingezahlt werden. Künftig soll das Limit bei 10.000 Euro liegen. Das Ziel: Verstärkt Firmengründungen anzukurbeln. Kreditschutzverbände sind alles andere als begeistert: Der Risikopuffer sei mit 10.000 Euro zu niedrig, im Falle einer Insolvenz würden die Gläubiger rascher zum Handkuss kommen.

Ursachen für Insolvenz

2012 sind die Privatinsolvenzen zurückgegangen, während die Zahl der Firmenpleiten nach zwei rückläufigen Jahren um 1,2 Prozent auf 6266 Verfahren gestiegen sind. Der häufigste Grund für eine Pleite liegt in Managementfehlern (fehlendes Risikomanagement, mangelhafte Buchhaltung). 61 Prozent der österreichischen Unternehmen waren 2012 zumindest von einer Insolvenz als Gläubiger betroffen.

Der falsche Umgang mit Geld hat im Vorjahr 10.545 Private in die Zahlungsunfähigkeit beziehungsweise Überschuldung getrieben. Arbeitslosigkeit oder Karenz sind in jedem zweiten Fall Auslöser für die missliche finanzielle Lage der Betroffenen. Ein Drittel der Insolvenzen ist das Ergebnis gescheiterte Selbstständigkeit.

In Summe ergab das im Vorjahr 42 Privatinsolvenzen und 25 Firmeninsolvenzen pro Werktag. Die Baubranche und das Transportwesen waren am stärksten betroffen. Die Wiener sind fast doppelt so häufig von Privatinsolvenzen betroffen wie der Österreich-Durchschnitt.

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