In den Containern, die über den Seeweg transportiert werden, sind nicht selten Produkte, die man mit einem Click im Internet bestellt hat: Sport- und TV-Geräte, Mode oder die neue Playstation. Während die Reedereien im ersten Lockdown noch über große Einbrüche geklagte hatten, habe es im Herbst eine Wende vor allem bei der Containerfracht gegeben, sagte Alfred Hartmann, der Präsident des Verbands Deutscher Reeder vor Kurzem.
Der Bestellboom hat Auswirkungen. Es würden Schiffs- und Containerkapazitäten für die Waren fehlen, Lieferengpässe entstehen. Bei manchen Gütern wie beispielsweise Fahrrädern gäbe es für Konsumenten teils Wartezeiten von drei bis vier Monaten, wie Nils Haupt von Hapag-Lloyd ntv.de erklärte.
Der Frachtverkehr läuft nicht immer unfallfrei ab. In den vergangenen Monaten kam es zu einer Serie an Zwischenfällen. Schiffe verloren Hunderte Container in Stürmen. Diese, UFOs (Unknown Floating Objects) genannt, gefährden die Schifffahrt. Für Segeljachten gibt es ein erhebliches Risiko, gegen ein UFO zu stoßen – und im schlimmsten Fall zu sinken. Der Film "All is lost" mit Robert Redford zeigt einen Zusammenstoß mit einem Container (beladen mit Schuhen) und den Überlebenskampf des Seglers auf hoher See.
Verlorene Container bergen zudem ein Umweltrisiko. Vom Frachter ONE Apus stürzten im November 1.900 Container, darunter Gefahrengut. Das sind nicht die einzigen Umweltprobleme. Eines aber vorweg: „Schiffe sind ein effizientes Transportmittel“, sagt Herwig Schuster, Verkehrssprecher von Greenpeace Österreich. Im Vergleich zur Luftfracht und auch zum Lkw-Transport. „Nur die Schiene ist bei der Klimabilanz besser als das Schiff.“
Doch es gibt auf den Meeren Luft nach oben. Denn die Frachter setzten jede Menge Schadstoffe frei. Sie tanken Schweröl, Rückstandsöle aus der Raffinerie. „Diese enthalten deutlich mehr Schwefel und andere Schadstoffe, zum Beispiel Schwermetalle, als Kraftstoffe, die an Land eingesetzt werden“, stellt das Deutsche Umweltbundesamt fest. Die Abgase belasten die Luftqualität mit Schwefel- und Stickstoffoxiden, Ruß und Feinstaub. Die größten Schiffe der Welt fahren mit Zweitakt-Dieselmotoren. Der größte Frachter hat 82.100 PS.
Die internationalen Regeln Emissionen betreffend werden strenger. „Die Schifffahrt muss weg von fossilen Brennstoffen“, erklärt Schuster. Und das in den kommenden 20 Jahren, will man Klimaziele erfüllen. Wasserstoff sei eine mögliche Option. Auch moderne Segelschiffe sind eine Möglichkeit. Sie sind für Mega-Container-Transporte aber ungeeignet. Am klimafreundlichsten ist jedes Gut, das nicht um die Welt transportiert werden muss.
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