Verluste: AUA fliegt tiefer in rote Zone

AUA zahlt Millionenprämien für 2019
Über 100 Millionen Verlust im dritten Quartal; 341 Millionen in den ersten neun Monaten. "Corona hat uns das Sommergeschäft ordentlich versalzen", so Finanzvorstand Andreas Otto.

Die Lufthansa-Tochter Austrian Airlines befindet sich weiter im Sinkflug und hat den Verlust über den Sommer ausgeweitet. Die mit Staatsgeld gerettete Airline schrieb im dritten Quartal ein Minus von 106 Mio. Euro, wie sie am Donnerstag mitteilte.

Voriges Jahr stand an dieser Stelle beim bereinigten operativen Ergebnis noch ein Gewinn von 70 Mio. Euro. "Corona hat uns das Sommergeschäft ordentlich versalzen", erklärte Finanzvorstand Andreas Otto.

Nach neun Monaten häufte die AUA bereits einen Verlust von 341 Mio. Euro an, nach einem Gewinn von 17 Mio. Euro im Vorjahr. Unbereinigt beträgt der Betriebsverlust 404 Mio. Euro. Der Umsatz brach um 74 Prozent auf 414 Mio. Euro ein. Die Kosten wurden auf 806 Mio. Euro halbiert. Bis Ende September flogen rund 2,7 Millionen Passagiere mit der AUA, das ist ebenfalls ein Einbruch um drei Viertel. Die Auslastung sank von 81 auf 65 Prozent und liege aktuell wegen des zweiten Lockdowns "unter 50 Prozent".

Im für Airlines wichtigen Sommerquartal schrieb die AUA heuer nur 93 Mio. Euro an Umsatz, ein Minus von 85 Prozent gegenüber dem dritten Quartal 2019, wo nach 639 Mio. Euro zu Buche standen. Die Coronavirus-Pandemie hat Airlines weltweit hart getroffen. Die AUA erhielt vom österreichischen Staat einen Zuschuss von 150 Mio. Euro sowie einen Kredit über 300 Mio. Euro.

Verluste: AUA fliegt tiefer in rote Zone

Bisher ist die Fluggesellschaft davon ausgegangen, dass sich das Geschäft langsam erholt. Aufgrund der anhaltend schwachen Nachfrage musste die AUA ihr Flugangebot im Herbst weiter reduzieren. Aktuell geht man davon aus, den ganzen Winter nicht über 20 Prozent Angebot hinauszukommen. Weitere Streichungen stehen bevor. In der Aussendung am Donnerstag betonte die AUA aber, bei Ergebnis und Liquidität über Plan zu sein.

"Der Winter 2020 wird für uns als Airline wie für so viele andere hart und kalt. Was uns aktuell noch Sicherheit gibt, ist die gute Liquiditätssituation, dennoch müssen wir hier alle Maßnahmen und Hebel nutzen, um unsere Kosten und Ausgaben weiter nach unten zu drücken", erklärte Otto. Entscheidend sei der nächste Sommer.

Als Teil des Sparprogramms soll nach den Crew-Basen an den Bundesländer-Flughäfen auch die Wartung dort eingestellt werden. Das betrifft die Technik-Stationen in Graz, Salzburg, Innsbruck und Linz, wie die AUA mitteilte. Verhandlungen laufen auch zur Bodenabfertigung in Salzburg und Klagenfurt.

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