AUA weiter im Sinkflug: Weniger Flüge, mehr Kurzarbeit

AUA im Preiskampf mit Billigfluglinien
Internationale Reisebeschränkungen erschweren die Lage der ohnehin gebeutelten Fluglinie. Doch die Liquiditätssituation sei besser als erwartet.

Aufgrund der weltweit wieder steigenden Coronavirus-Infektionszahlen haben etliche Länder Reisebeschränkungen ausgesprochen. Damit spitzt sich die ohnehin nicht einfache Situation für Fluglinien weiter zu. Die Austrian Airlines kündigten infolgedessen am Montagnachmittag mehrere Maßnahmen für die kommenden Wintermonate an.

Demnach werde man im Winterflugplan (Von Ende Oktober bis Ende März) im Vergleich zum Vorjahr nicht wie bisher vorgesehen 50 Prozent, sondern lediglich 30 Prozent der Flüge anbieten können. Die AUA fliegt zwar weiterhin 60 unterschiedliche Destinationen an (rund 20 weniger als im Vorjahr), allerdings großteils mit stark reduzierter Frequenz. Auch Langstreckenflüge in die USA und nach Asien sind inzwischen wieder möglich, erst letzte Woche wurde die Flugverbindung nach Shanghai wieder aufgenommen. Ab Mitte Dezember sind dann Flüge zu klassischen Urlaubsdestinationen wie zum Beispiel Kapstadt, Mauritius und die Malediven geplant.

„Dass wir uns diesen Winter wärmer als gedacht anziehen müssen, hat sich in den letzten Wochen bereits abgezeichnet“, so Austrian-CEO Alexis von Hoensbroech. „Unser Ziel ist es, unser Unternehmen mit vereinten Kräften durch diesen ,Sturm’ zu manövrieren. Wir wissen nicht, wie lange dieser Sturm dauern wird. Daher müssen wir uns wetterfest machen und den monatlichen Geldabfluss so weit wie möglich reduzieren.“ Konkret gemeint ist damit eine weitere Ausweitung der Kurzarbeit im Unternehmen bis zum Ende der Wintersaison.

Liquidität „über Plan“

Die Unternehmensführung versichert allerdings, dass die Liquiditätssituation der rot-weiß-roten Fluglinie trotz der Krise besser sei, als erwartet. Die letzte Tranche des 300-Millionen-Euro-Kredits, den Austrian im Frühling erhalten hatte, soll demnach in Kürze überwiesen werden.

„Dank unserer guten Liquiditätssituation sind wir gewappnet für eine zweite Welle, aber der nächste Sommer wird entscheidend. Wenn wir das Virus bis dahin in den Griff bekommen, wird wieder Land in Sicht sein. Viele Fluggäste werden dann auch einen entsprechenden Nachholbedarf an Reisen haben“, prognostiziert Vorstandsmitglied Andreas Otto.Johannes Arends

Kommentare