Aktie der Telekom Austria verliert den Anschluss

Aktie der Telekom Austria verliert den Anschluss
Die bevorstehende Kapitalerhöhung verschreckt Anleger.

Schwarzer Tag für Aktionäre der Telekom Austria: Am Mittwoch verlor das Wertpapier an der Wiener Börse mehr als zehn Prozent. Für viele Kleinanleger mag das ein Schock gewesen sein, für Aktienanalysten kam der Absturz nicht überraschend. Nach dem Auslaufen des Übernahmeangebots des mexikanischen Telekom-Konzerns America Movil vergangenen Donnerstag hatte die Telekom-Austria-Aktie jene Unterstützung verloren, die sie monatelang vor einem Kursverfall gerettet hatte. 7,15 Euro je Aktie hatte America Movil geboten und seinen Anteil an der Telekom Austria damit auf 60 Prozent erhöht.

„Die Telekom-Aktie holt jetzt den Kursrutsch der Wiener Börse der vergangenen Wochen nach“, erklärt Erste-Group-Chefanalyst Günther Artner. Der ATX sei gefallen, die Telekom-Austria-Aktie sei stabil geblieben. Zum Kursverfall beigetragen hat auch die Aussicht auf rote Zahlen in den ersten drei Quartalen. 255 Millionen Euro Verlust erwarten Analysten für die Telekom Austria. Bekannt gegeben werden die Zahlen heute, Donnerstag. Artner sieht die Telekom Austria dennoch positiv. Im dritten Quartal sei das Unternehmen profitabel gewesen. Das Marktumfeld in Österreich sei dank Preiserhöhungen besser geworden. Der Verlust stamme von Wertberichtigungen in Bulgarien.

Kapitalerhöhung

Ein bisschen könnte auch die für November geplante Kapitalerhöhung auf den Telekom-Austria-Kurs drücken. Eine Milliarde Euro soll damit in die Kassen gespült werden. Das Geld soll in die Expansion in Osteuropa fließen. Artner vermisst allerdings konkrete Wachstumspläne. Offen ist auch, ob America Movil bei der Kapitalerhöhung mitzieht. Der Konzern will seinen Anteil mittelfristig auf 51 Prozent reduzieren und den Streubesitz wieder auf 23 bis 24 Prozent ausbauen.

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