Verfünfzigfachung der Förderzusagen durch Förderbank aws seit 2019
Österreichische Unternehmen haben 2021 mehr als 255.000 Förderungszusagen von der Förderbank des Bundes aws (Austria Wirtschaftsservice) erhalten. Das entspricht einer Finanzierungsleistung von rund 7,9 Mrd. Euro und einer 50-fachen Steigerung zu den Zusagen im Vorkrisenjahr 2019. Mit Hilfe der aws habe man "die Herausforderungen der vergangenen Jahre gut gemeistert", so Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck (ÖVP) am Montag.
Starke Nachfrage
Die Ministerin verwies bei der Bilanz-Pressekonferenz der aws darauf, dass die Leistungen der Förderbank 2021 stark nachgefragt waren. Großes Nachfragewachstum gab es aufgrund der Corona-Hilfsprogramme, wie etwa der Investitionsprämie oder der Überbrückungsgarantie. So übernahm die aws 2.016 Überbrückungsgarantien für Unternehmen in der Höhe von 418 Mio. Euro. Seit Beginn der Pandemie wurden insgesamt 21.400 Überbrückungsgarantien in Höhe von 4 Mrd. Euro zugesagt.
Auch die 2020 eingeführte Investitionsprämie für Investitionen in den Bereichen Digitalisierung, Ökologisierung und Life Sciences sei von den Unternehmen sehr positiv angenommen worden. "Die Unternehmen konnten sich damit aus der Krise herausinvestieren", so Schramböck. 2021 erreichten die aws mehr als 250.000 Anträge für die Investitionsprämie, 207.000 Zusagen wurden erteilt.
Deutliche Steigerungen gab es 2021 auch im aws-Kerngeschäft bei der Vergabe von geförderten Krediten, Garantien, Zuschüssen, Eigenkapital, Coachings und Vernetzungsdienstleistungen. So wurden 1.368 Garantien von der aws übernommen, was einer Steigerung von 17 Prozent zum bisherigen Rekordwert aus 2018 entspricht.
Durch die Vergabe von geförderten Krediten wurden Investitionen von mehr als 1,1 Mrd. Euro ausgelöst. Bei den aws-Zuschussprogrammen verzeichnete die Förderbank ein Plus von 23 Prozent und damit eine Finanzierungsleistung von 250 Mio. Euro. Rund 30 Prozent der Finanzierung ging dabei an junge, hoch innovative Unternehmen und Start-ups.
Mehr Förderung für Frauen
In der Zukunft sei auch die Steigerung von Gründerinnen ein Anliegen der Förderbank, sagte aws-Geschäftsführerin Edeltraud Stiftinger. Derzeit seien Frauen nur an 20 Prozent aller Neugründungen beteiligt. Nachholbedarf gebe es außerdem beim Schutz des geistigen Eigentums und dem Schutz vor Nachahmung. Nur rund 9 Prozent der KMU schützen derzeit ihre Erfindungen und Entwicklungen, 500 Betriebe habe man 2021 bei der aws begleitet.
Dringender Aufholbedarf bestehe aber vor allem bei Investitionen in die Cybersicherheit, so Schramböck. Angesichts der Wirtschaftssanktionen gegen den russischen Angriff auf die Ukraine sei ein Rückschlag von Russland auch im Cyberspace zu erwarten. Daher werde es ab 1. April ein gezieltes Förderprogramm für die Stärkung der Cybersecurity in klein- und mittelständischen Unternehmen geben, kündigte die Ministerin am Montag an.
Dieses beinhalte einen Zuschuss für Investitionsprojekte im Bereich IT- und Cybersecurity, etwa für Hard- und Software, aber auch für Leistungen externer Anbieter. Die Förderung ist für Projekte in Höhe von 2.000 bis 50.000 Euro vorgesehen, bis zu 40 Prozent können gefördert werden.
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