Tesla: Auch der Branchenprimus bleibt von der allgemeinen Marktschwäche nicht verschont, die Aktie verlor seit Jahresbeginn 30 Prozent. Mit einem aktuellen Kurs von unter 160 Dollar ist sie von ihrem Höchststand im Herbst 2021 mit mehr als 400 Dollar weit entfernt. Immerhin ist damit auch die sehr hohe Bewertung etwas zurückgekommen, das Kurs-Gewinn-Verhältnis liegt nun bei rund 60. Das ist im Vergleich zu alteingesessenen Autobauern aber noch immer hoch.
Im vergangenen Quartal verfehlte der Konzern seine Prognosen. Und auch in nächster Zeit dürfte das Wachstum hinter den Erwartungen bleiben. „Es ist der ernüchterndste Ausblick von Tesla, den ich bisher gesehen habe“, sagte etwa Analyst Gene Munster vom Vermögensverwalter Deepwater. Vor allem die günstigeren chinesischen Anbieter, die laufend neue Modelle auf den Markt bringen, werden zur Konkurrenz.
Tesla hat in den vergangenen Monaten öfter seine Preise reduziert, die Marge blieb dabei aber mit knapp 10 Prozent noch immer relativ hoch. „96 Prozent der Verkäufe von Tesla bestehen aus einer Karosseriestruktur, also einem Modell“, nennt Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer als Grund. Dennoch ist Tesla nun zu Beginn des zweiten Quartals zu Preiserhöhungen gezwungen. Nach einigen negativen Analystenkommentaren und reduzierten Kurszielen liegt die durchschnittliche Kurserwartung aller Analysten für die nächsten 12 Monate bei 200 Dollar.
BYD: Besser läuft es für BYD (Build Your Dreams). Der Titel hat seit seinem Hoch Mitte 2022 zwar auch rund 37 Prozent an Wert eingebüßt. Jetzt könnte es aber wieder aufwärtsgehen. Citigroup sieht auf BYD eine Blütezeit bei den Verkäufen zukommen, da die Märkte für E-Autos mit verlängerter Reichweite größer werden.
Und der chinesische Konzern gibt kräftig Gas, er baut sein Werk in Brasilien aus, eröffnet in Kürze eines in Thailand und im Juli gibt es den Spatenstich für eine weitere Produktionsstätte in Indonesien. Mit 1,6 Mio. verkauften E-Autos wird der Abstand zu Tesla (1,8 Mio.) immer geringer. (Darüber hinaus baut BYD auch 1,3 Mio. Hybride). Im Schnitt sagen die Analysten einen Kurszuwachs von 45 Prozent voraus.
Nio: Dem chinesischen Konkurrenten wurde lange eine goldene Zukunft vorausgesagt. Im Vorjahr enttäuschte er aber. Der Verlust betrug 2,88 Mrd. Dollar, um rund 900 Millionen mehr als 2022. Die Aktie verlor heuer 40 Prozent. Analysten sind jedoch recht optimistisch, von 28 raten 18 zum Kaufen oder Aufstocken mit einem durchschnittlichen Kursplus von 64 Prozent.
Rivian: Der US-E-Autobauer galt lange Zeit als größter Herausforderer von Tesla. Doch die Vorschusslorbeeren erwiesen sich als verfrüht. Dabei gibt es namhafte Kernaktionäre wie Amazon (18 Prozent) und Ford (11 Prozent). Die Aktie schmierte seit Börsestart 2021 um 92 Prozent ab. Im Vorjahr wurden nur 57.000 Autos verkauft. Allerdings wurden nun zwei neue Modelle angekündigt und generell soll die Produktion mit frei gewordenen Mitteln beschleunigt werden. Das durchschnittliche Kursziel liegt 73 Prozent über dem aktuellen Wert.
Lucid: Eine Geldspritze von einer Milliarde Dollar des saudi-arabischen Staatsfonds hat Anfang der Woche die Aktie des US-Herstellers Lucid um 10 Prozent nach oben klettern lassen. Gerade noch rechtzeitig: Im Vorjahr stagnierte der Umsatz und der Verlust weitete sich deutlich aus. Die Aktie verlor in den vergangenen 12 Monaten 62 Prozent.
Xpeng: Nur 11 Prozent im Minus seit März 2023 befindet sich die Aktie des chinesischen Herstellers Xpeng. Er kooperiert mit VW, die Deutschen erwarben im Vorjahr für 700 Mio. Dollar 5 Prozent der Anteile. Der Verlust lag im Vorjahr bei 1,5 Mrd. Dollar.
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