US-Justizministerium fordert Zwangsverkauf von Chrome

US-Justizministerium fordert Zwangsverkauf von Chrome
Das US-Justizministerium will mit konkreten Maßnahmen die Marktmacht von Google einschränken.

Im US-Kartellprozess um die Marktmacht von Google drängen die Behörden auf eine Zerschlagung.

Um das Monopol der Alphabet-Tochter bei der Internetsuche zu beenden, beantragte das klagende US-Justizministerium am Mittwoch unter anderem den Zwangsverkauf des weltweit meistbenutzten Browsers "Chrome", wie aus Gerichtsunterlagen hervorgeht. Zudem soll Google für fünf Jahre der Wiedereinstieg in den Browser-Markt untersagt werden.

Außerdem soll Google für zehn Jahre verpflichtet werden, Suchergebnisse und Informationen mit Wettbewerbern zu teilen. Ein weiterer Punkt ist die Einstellung der milliardenschweren Zahlungen an Apple, die Google den Status als Standardsuchmaschine auf Apple-Geräten sicherten. Auch der mögliche Verkauf des Android-Betriebssystems steht demnach im Raum, sollten die anderen Maßnahmen zur Wiederherstellung des Wettbewerbs bei der Internetsuche nicht greifen.

Skepsis bei Trump

Wie es in dem Prozess weitergeht, ist allerdings offen. Denn der Richter wird erst im kommenden Sommer entscheiden. Bis dahin wird Donald Trump US-Präsident sein, er wird am 20. Jänner vereidigt. Und der Kurs seiner Regierung in dem Verfahren könnte ganz anders ausfallen. Trump hatte sich in einem Interview im Wahlkampf skeptisch über eine Zerschlagung von Google geäußert. Das würde China helfen, argumentierte er. Stattdessen wolle er mehr Fairness bei den Suchergebnissen, sagte Trump.

Illegales Monopol

Im August hatte ein Gericht Google bei Online-Suchen und der damit verbundenen Werbung ein illegales Monopol bescheinigt, das der Konzern mit milliardenschweren Zahlungen verteidigt habe. Google will gegen das Urteil Berufung einlegen. Unabhängig davon soll im April 2025 in einem Folgeverfahren über sogenannte Abhilfemaßnahmen verhandelt werden. Google hat eine mögliche Zerschlagung wiederholt als radikal kritisiert, sie schade US-Unternehmen und Verbrauchern und gefährde die Wettbewerbsfähigkeit der USA im Bereich Künstliche Intelligenz (KI). Das Unternehmen kann bis Dezember Gegenvorschläge unterbreiten.

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