US-Chiphersteller Wolfspeed erwägt Fabrik in Europa

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Europa gilt für Wolfspeed als ein strategisch überaus interessanter Standort.

Wie der US-Halbleiterhersteller Intel erwägt auch Konkurrent Wolfspeed den Bau einer Chipfabrik in Europa. "Europa ist für uns eine gute Möglichkeit für eine weitere Fabrik", sagte Wolfspeed-Chef Gregg Lowe der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" vom Montag. "Aber am Ende kommt es auf die Bedingungen für die Finanzierung an." Europa sei ein strategisch überaus interessanter Standort.

Hohe Förderung

Intel hatte Mitte März den Bau von zwei Chipfabriken in Magdeburg angekündigt. Investiert werden sollen 17 Milliarden Euro. Die deutsche Regierung fördert das Projekt nach Angaben aus Kreisen des Wirtschaftsministeriums mit einem Milliardenbetrag.

Die EU-Kommission hatte Anfang Februar den sogenannten Chips Act beschlossen: Sie will die Herstellung von Halbleitern in der EU ankurbeln und dafür rund 43 Milliarden Euro aus öffentlichen und privaten Mitteln mobilisieren. Ziel ist, bis 2030 ein Fünftel der globalen Halbleiterproduktion in Europa anzusiedeln.

Mehr Kapazitäten

Wolfspeed hat laut "FAZ" einen Jahresumsatz von einer halben Milliarde Dollar (rund 450 Mio. Euro) und 3.000 Beschäftigte. Die Gewinnschwelle ist demnach noch nicht erreicht. Das Unternehmen wolle bis 2026 den Umsatz auf 2 Mrd. Dollar steigern, dafür brauche es mehr Kapazitäten. In den USA stehe Wolfspeed kurz vor der Inbetriebnahme einer Fabrik im Bundesstaat New York.

Wolfspeed stellt sogenannte Wafer her und auf diesen dünnen Scheiben auch eigene Chips. Das US-Unternehmen verkauft beides. Es beliefert etwa Automobilunternehmen wie Tesla mit Chips, Halbleiterhersteller wie Infineon mit Wafern.

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