Urlaub ohne 2-G-Nachweis im Gepäck: Wo das derzeit möglich ist
Koffer packen und ab in den Urlaub – das war einmal. Vor allem für Ungeimpfte wird es immer schwieriger, ein paar Tage Auszeit vom Alltag zu nehmen. Der KURIER hat nachgefragt, wo man aktuell noch ohne 2-G-Nachweis problemlos urlauben kann. Die gute Nachricht vorweg – es gibt noch einige Destinationen. Die schlechte: Für Reisende ohne 2-G-Nachweis ist jeder Urlaub mit besonders viel Rechercheaufwand im Vorfeld und oft zudem mit Einschränkungen am Urlaubsort sowie nach der Rückkehr nach Österreich verbunden.
„Es gibt noch Destinationen, in die man ohne geimpft oder genesen zu sein einreisen kann“, sagt Andrea Hansal von der Verkehrsbüro Group (Ruefa Reisebüros). „Darunter auch sehr populäre Reiseziele wie die Malediven, Ägypten oder Tansania/Sansibar.“ Mit im Gepäck brauche man lediglich einen gültigen negativen PCR-Test. Vor Ort gäbe es dann keine Probleme.
Allerdings könnte man als Ungeimpfter schon auf der Fahrt zum Flughafen Probleme bekommen. Hansal: „De jure braucht man bei der Taxi-Fahrt ja den 2-G-Nachweis.“ So gesehen ist schon der Weg zur Erholung ein Graubereich. Und auch bei der Rückreise kann man ohne 2-G-Nachweis nicht seine gewohnten Wege gehen. „Für ungeimpfte Reiserückkehrer gilt eine Quarantänepflicht von zehn Tagen, freitesten ist erst nach fünf Tagen möglich“, erläutert Hansal die aktuellen Regeln.
Regelungen auf drei Ebenen
„Es gilt drei Ebenen zu beachten“, betont auch Gregor Kadanka, Chef von Mondial und Sprecher der Reisebüros. „Unter welchen Bedingungen darf man ins Urlaubsland einreisen? Was gilt vor Ort? Und was gilt, wenn man aus dem Urlaub zurückkommt?“ Vor allem den letzten Punkt würden viele vernachlässigen, ist aus den Reisebüros zu hören.
„Einreisen kann man als Ungeimpfter in viele Ländern, aktuell auch in Spanien oder Griechenland“, erläutert Kadanka. Obwohl Spanien Österreich aktuell als Risikogebiet einstuft. „Daher ist bei Einreise auf dem Luft-, Land- oder Seeweg aus Österreich ein Impfzertifikat, ein negativer COVID-19-Test, ein Genesungszertifikat oder das Digitale-Covid-Zertifikat der EU („Grüner Pass“) erforderlich“, steht auf der Seite des Außenministeriums (www.bmeia.gv.at). Bei Einreise am Luft- oder Seeweg ist weiters auch die Online-Registrierung über das Spain Travel Health Portal erforderlich.
Und eines darf man auch nicht außer Acht lassen: In zahlreichen Regionen gilt etwa für Personen ab 12 Jahren die 3-G-Regel, unter anderem für den Zugang zu Bars, Restaurants und Freizeitangeboten in geschlossenen Räumen. Ohne aktuellen Corona-Test, geht also vielerorts gar nichts.
Zimmerservice auf Sylt
Wer ohnehin das rauere Klima liebt und gerne an der Nord- oder Ostsee urlaubt, hat es auch nicht leicht ohne 2-G-Nachweis. „Die Einreise aus Österreich – aus deutscher Sicht ein Hochrisikogebiet – ist dann mit einer zehntätigen Quarantäne verbunden“, erläutert Hansal. Die erste Möglichkeit zum Freitesten gibt es nach fünf Tagen. Die Urlaubsfreude ist also eingeschränkt, wenn man weder Hotelbar, noch Saunalandschaft oder Schwimmbad nutzen darf. Und wer ohne 2-G-Nachweis aus dem Deutschland-Urlaub zurück nach Österreich kommt, muss einmal mehr in eine zehntägige Quarantäne. Wieder mit der Option, sich nach fünf Tagen frei zu testen.
Bleibt also ein Urlaub in Österreich? Nicht für jene, die nicht geimpft oder genesen sind. Im Urlaubsland Österreich gilt bekanntlich die 2-G-Regel. In Beherbergungsbetrieben, Gastronomieeinrichtungen, Freizeit- und Sportbetrieben, Kultureinrichtungen, Seilbahnen, im Handel oder bei der Inanspruchnahme von körpernahen Dienstleistungen, wie Friseuren.
Kurzum: Reisen ohne 2-G-Nachweis ist mit viel Recherche verbunden und die Regeln ändern sich ständig. Was kommenden Sommer in welchem Urlaubsland gilt, traut sich kein Experte zu prognostizieren. Hansal kann jeden nur raten, sich im Reisebüro beraten zu lassen. Und der Tipp von Gregor Kadanka lautet: „Lassen Sie sich impfen.“
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