UNIQA-Manager: "Eine Krankenversicherung ist wie eine Kasko fürs Auto"

Symbolbild: Arzt mit Stethoskop in den Händen
Versicherer verzeichnet in Wien in der Krankensparte ein deutliches Prämienplus. 245 Mio. Euro für Modernisierung von Privatkliniken.

Die Kosten für private Krankenversicherungen sind inflationsbedingt im Vorjahr und heuer um teilweise je mehr als zehn Prozent gestiegen. Dennoch ist die Nachfrage ungebrochen. Die UNIQA etwa kann in dieser Sparte auf 1,4 Millionen Kunden verweisen, allein in Wien sind es 200.000, was einem Marktanteil in der Sparte von 57 Prozent entspricht. Die Prämieneinnahmen stiegen im Vorjahr um 7,9 Prozent auf 407 Millionen Euro, was fast die Hälfte der gesamten Prämieneinnahmen des Konzerns in der Bundeshauptstadt darstellt.

„Es gibt ein deutlich höheres Interesse an Krankenversicherungen“, sagt Alfred Vlcek, UNIQA-Landesdirektor in Wien. Es wird wieder mehr Wert auf Prävention gelegt.“ Peter Humer, Vorstand Kunde & Markt bei der Versicherung, ergänzt: „Seit der Pandemie ist das Gesundheitsbewusstsein deutlich angestiegen.“ Die UNIQA trage dem Rechnung und baue den Bereich weiter aus. So unterstützen seit Mitte April Mentalcoaches des UNIQA-Startups Mavie Kunden bei psychosozialen Problemen.

Zudem investiert die Versicherung 245 Millionen Euro in die konzerneigenen Privatspitäler. 180 Millionen in den Neubau der Privatkliniken Confraternität und Goldenes Kreuz, die ab 2028 unter einem gemeinsamen Dach am Standort Skodagasse zu finden sein werden, sowie weitere 65 Millionen in die bereits laufende Erweiterung und Modernisierung der Privatklinik Döbling. „Das ermöglicht ein erweitertes Angebot“ , sagt Vlcek.

Ambulante Versorgung

Darüber hinaus werde in allen Bundesländern in die medizinische Versorgung und Zusatzservices investiert. So sei im ersten Quartal des Jahres das Sanatorium Kettenbrücke in Innsbruck als sogenannter „Akut Versorgt“-Partner gewonnen worden. „Die Versorgung nach 18 Uhr und am Wochenende ist ein Riesenthema“, sagt Vlcek. Mit Akut Versorgt (um 7,35 Euro im Monat) zusätzlich zu einer Krankenversicherung erfolgt eine ambulante Versorgung in einer Privatklinik. Laut UNIQA haben mehr als 55.000 Kunden dieses Paket abgeschlossen. Eine Sonderklasse-Versicherung für stationäre Spitalsaufenthalte koste ab 15 Euro im Monat. „Eine Krankenversicherung ist wie eine Kasko fürs Auto“, so Vlcek.

UNIQA-Manager: "Eine Krankenversicherung ist wie eine Kasko fürs Auto"

Alfred Vlcek, UNIQA-Landesdirektor in Wien (li.) und Peter Humer, Vorstand Kunde & Markt   

Aktuell hat UNIQA laut den beiden Managern rund eine halbe Million Kunden in Wien, 16.000 kamen im Vorjahr hinzu. Weniger gut lief es für die UNIQA in Wien in den Sparten Schaden-/Unfallversicherung (Prämienplus von nur 3 Prozent) und in Lebensversicherung mit einem Minus von 4,4 Prozent. Es seien viele Verträge abgereift, erklärt Humer. Die Marktanteile liegen in den beiden Sparten bei etwas mehr als 10 Prozent, mit der Krankenversicherung sind es unterm Strich 18 Prozent. Das Ziel sind laut Humer 21 Prozent, „aber das ist noch ein weiter Weg“.

Online-Beratung

Um dieses zu erreichen, wird laut Humer viel in niederschwellige Möglichkeiten zur Kontaktaufnahme investiert. Aktuell werde in Wien die Online-Beratung getestet. „Vor allem Junge recherchieren zuerst online. Dabei können sie sich schnell und einfach via Video-Call beraten lassen.“ Und über das Kundenportal myUNIQA würden bereits österreichweit mehr als 100.000 Leistungen monatlich abgewickelt.

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