Ungarn macht Raiffeisen Sorgen

Ungarn macht Raiffeisen Sorgen
Das Nachbarland drückt den Gewinn der Landesbank NÖ-Wien. Noch-Chef Hameseder setzt auf heimische Spar- und Kreditkunden.

Für Erwin Hameseder ist es laut eigener Aussage eine "Zäsur" im Leben. Zum letzten Mal präsentierte der künftige Obmann der Raiffeisen-Holding am Freitag in seiner Rolle als Chef der Raiffeisenbank NÖ-Wien die Bilanz des Instituts. Hameseder zeigte sich zufrieden mit dem abgelaufenen Geschäftsjahr. "Wir haben die schwierigen Voraussetzungen umschifft und das Jahr gut gemeistert."

In Zahlen ausgedrückt sieht das so aus: Im Vorjahr lag der Gewinn bei 131 Millionen Euro (2010: 135 Millionen) – nach nationalem Bilanz­standard UGB. Laut international üblichem IFRS-Standard fiel der Überschuss von 308,6 auf 109,7 Millionen Euro. "Die Bocksprünge der Zahlen bei IFRS kann kein Mensch mehr nachvollziehen", begründet Hames­eder die bevorzugte Berechnung nach UGB.

Die Gründe für den Rückgang nach IFRS liegen nach seinen Angaben vor allem an der Entwicklung in Ungarn, die sich mit minus 77 Millionen Euro zu Buche schlägt. Abwertungen, das Gesetz zu Fremdwährungskrediten und die Bankensteuer schlagen sich auf die Bilanz der Raiffeisen Zentralbank (RZB) durch und in Folge auf die RLB NÖ-Wien. Sie ist mit knapp 32 Prozent größter RZB-Aktionär. Negativ wirkten sich auch die österreichische Bankensteuer sowie die schlechtere Bewertung des Wertpapierportfolios aus. Gut liefen hingegen die Geschäfte mit den heimischen Spar- und Kreditkunden.

Kapitalstärke

Kapitalstärke

Das Risiko mit Staatsanleihen der Euro-Schuldenländer wurde auf 1,2 Millionen Euro abgebaut. "Wir sind eine sichere Bank", sagt Hameseder. Das zeige auch das von Moody’s vergebene A1-Rating. Die Kernkapitalquote liege mit 9,4 Prozent über den von der Bankenaufsicht geforderten 9,0 Prozent für systemrelevante Banken. Die RLB zählt zwar nicht dazu, Hameseder möchte diesen Wert dennoch übererfüllen.

Ins neue Jahr sei die Bank "sehr gut gestartet". Bis 2015 soll die Kundenzahl um 100.000 auf 1,3 Millionen gesteigert werden. Hameseder: "Je mehr Marktanteil, desto weniger sind wir von der Finanzwelt abhängig."

Seinem Nachfolger als Bankchef und in der operativen Holding-Führung, Raiffeisen Ware Austria-Chef Klaus Buchleitner, spricht er große Erfahrung zu. "Er war fünf Jahre bei der GiroCredit und später als Berater für Banken tätig." Wichtig sei es gewesen, jemanden zu finden, der aus der Raiffeisen-Familie kommt und Verantwortung für Holding und Bank übernehmen kann.

Kapitalstärke Das Risiko mit Staatsanleihen der Euro-Schuldenländer wurde auf 1,2 Millionen Euro abgebaut. "Wir sind eine sichere Bank", sagt Hameseder. Das zeige auch das von Moody’s vergebene A1-Rating. Die Kernkapitalquote liege mit 9,4 Prozent über den von der Bankenaufsicht geforderten 9,0 Prozent für systemrelevante Banken. Die RLB zählt zwar nicht dazu, Hameseder möchte diesen Wert dennoch übererfüllen.

Ins neue Jahr sei die Bank "sehr gut gestartet". Bis 2015 soll die Kundenzahl um 100.000 auf 1,3 Millionen gesteigert werden. Hameseder: "Je mehr Marktanteil, desto weniger sind wir von der Finanzwelt abhängig."

Seinem Nachfolger als Bankchef und in der operativen Holding-Führung, Raiffeisen Ware Austria-Chef Klaus Buchleitner, spricht er große Erfahrung zu. "Er war fünf Jahre bei der GiroCredit und später als Berater für Banken tätig." Wichtig sei es gewesen, jemanden zu finden, der aus der Raiffeisen-Familie kommt und Verantwortung für Holding und Bank übernehmen kann.

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