Umsatzzuwachs bei Elektronikfirma Keba

Die Linzer Firma Keba stellt unter anderem Geldautomaten her.
Das Plus im abgelaufenen Geschäftsjahr betrug 23 Prozent. Die Produktion lief trotz Covid-19 fast durchgängig weiter.

Die oberösterreichische Elektronikfirma Keba mit Hauptsitz in Linz hat im per 31. März abgelaufenen Geschäftsjahr wieder zugelegt. Der Umsatz ist um insgesamt 23 Prozent oder 70 Mio. auf 373,5 Mio. Euro gewachsen. Über das Ergebnis werde wie immer erst im Dezember berichtet, sagte der Vorstandsvorsitzende Gerhard Luftensteiner im Jahrespressegespräch am Donnerstag in Linz.

Im Umsatz ist auch die seit Ende Dezember 2018 zur Keba Gruppe gehörende ehemalige LTI Motion enthalten. Die Zahl der Mitarbeiter ist im abgelaufenen Geschäftsjahr mit 1.732 annähernd gleich geblieben. Der Aufwand für Forschung und Entwicklung stieg von knapp 50 auf 62 Mio. Euro, der Anteil am Umsatz wuchs damit von 16,3 auf 16,6 Prozent. Zahlreiche Innovationen - unter anderem Komponenten für die Maschinensteuerung unter Einsatz von Künstlicher Intelligenz - seien entwickelt worden. Der Exportanteil ist mit 88 Prozent unverändert.

Die Produktion sei zuletzt trotz Corona fast durchgängig weitergelaufen. Lediglich in China sei der Betrieb aufgrund der Anordnung durch die lokale Regierung für drei Wochen unterbrochen gewesen, in diesen Zeitraum sei aber auch das alljährliche Neujahrsfest gefallen. Trotz diverser durch die Pandemie bedingte Hindernisse sei die Keba allen Verpflichtungen nachgekommen und habe ihre Kunden kontinuierlich beliefert.

Weltweite Niederlassungen

Zugute komme dem Unternehmen, dass es weltweite Niederlassungen habe, zusätzlich nütze man eine Reihe von digitalen Möglichkeiten, um mit den Kunden in Kontakt zu bleiben. Am Hauptstandort in Linz wurde für den Bereich Industrieautomation ein großer Messestand aufgebaut. Via Live-Video wenden sich die Experten an die Kunden oder Interessenten. So sei es gelungen, die Märkte aktiv zu bearbeiten.

Hinderlich seien die Reisebeschränkungen aber bei internen Infrastrukturprojekten, etwa die IT betreffend, sowie bei einigen Großprojekten mit Kunden, wo eine Supportleistung aus Österreich gefragt ist. In Österreich waren über 500 Mitarbeiter mehrere Wochen lang im Homeoffice. Meetings wurden digital weitergeführt. In der gesamten Gruppe habe es keine einzige Erkrankung an Covid-19 gegeben.

Kurzarbeit

Die Reisetätigkeit werde überdacht, in Zukunft werde es wohl einen Mix aus persönlichen und digitalen Kontakten geben, schilderte Luftensteiner. Aktuell befinde sich ein Drittel der Belegschaft in Österreich in Corona-Kurzarbeit. Wie lange sei von der weiteren Entwicklung abhängig. Die Auftragseingänge würden wöchentlich bewertet. Deswegen wagte er auch einen Ausblick für das laufende Geschäftsjahr nicht. Die vergangenen zwei Monate seien aber im Vergleich mit dem Vorjahr "in Ordnung".

Keba hat seine Geschäftsfelder neu geordnet und benannt. Der Bereich Industrial Automation widmet sich der Robotik, Kunststoff, Metallverarbeitung und dem allgemeinen Maschinenbau. Bei Handover Automation geht es unter anderem um Geldautomaten und Paketstationen. Energy Automation befasst sich vornehmlich mit Elektromobilität - etwa Wallboxen - und Heizungssteuerungen. Die Anteile der Felder am Gesamtumsatz will Luftensteiner aus Wettbewerbsgründen nicht nennen.

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