Umsatzwarnung bei AT&S - Aktie rutscht ab
Der steirische Leiterplattenhersteller AT&S spürt konjunkturellen Gegenwind. Seine Umsatzprognose für das laufende Geschäftsjahr 2023/24 (bis Ende März) von zuvor 1,7 bis 1,9 Mrd. auf 1,6 Mrd. Euro senken. Begründet wird das mit einer geringeren Nachfrage bedingt durch hohe Lagerbestände, insbesondere bei Servern, sowie einen unvorteilhaften Produktmix und erhöhten Preisdruck.
Die um Anlaufkosten bereinigte EBITDA-Marge soll in der erwarteten Bandbreite zwischen 25 und 29 Prozent liegen. Nach vorläufigen Zahlen ging der Konzernumsatz in den ersten drei Quartalen des Geschäftsjahres 2023/24 von 1,489 auf rund 1,2 Mrd. Euro zurück. Die um Anlaufkosten bereinigte EBITDA-Marge lag zwischen 26 und 27 Prozent (Vorjahr: 30,4 Prozent), wobei die Anlaufkosten ca. 55 Mio. Euro betrugen (nach 37,6 Mio. Euro).
Bei den Aktionären kam die Nachricht am Freitag gar nicht gut an. Der Kurs der AT&S-Aktie fiel um fast 10 Prozent auf 21 ,50 Euro.
Eröffnung von Werk Kulim
Kommende Woche findet in Kulim/Malaysia die offizielle Eröffnung des neuen Werkes für IC-Substrate statt. IC-Substrate dienen als Verbindungselemente zwischen Leiterplatte und Chip. Wegen der hohen Anlaufkosten wurde die erste Fabrik in Kulim etwas später in Betrieb genommen als ursprünglich geplant. Auch das Gebäude des Werkes Kulim 2 stehe mittlerweile, einen Fertigstellungstermin gab es Ende November noch nicht. Insgesamt investiert AT&S rund 1,7 Milliarden Euro in den neuen Standort in Malaysia. Etwa die Hälfte der Kapazitäten wird an den US-Chiphersteller AMD geliefert.
Kapitalerhöhung
Ebenfalls im November gab es Aufregung, dass im Zuge einer Kapitalerhöhung die Staatsholding ÖBAG einen Anteil von mindestens 25 Prozent plus einer Aktie erhalten könnte.
Die Verhandlungen diesbezüglich würden laufen, hieß es. Der AT&S-Vorstand will aber auch mit anderen Investoren über einen möglichen Einstieg reden.
Das Unternehmen habe mit den Ausbauarbeiten in Kulim und am Standort in Leoben derzeit ein "intensives Programm", sagte CEO Andreas Gerstenmayer Mitte November zur APA. Zudem stehe das Medizintechnikgeschäft in Korea auf dem Prüfstand. AT&S will entweder stärker in die Sparte einsteigen oder das Geschäft in die Hände von jemandem geben, der sich intensiver auf den Bereich konzentriert.
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