„Österreich gilt laut dem jüngsten Verfassungsschutzbericht als einer der Hotspots für ausländische Spionageaktivitäten – auch im wirtschaftlichen Sektor“, sagt G4S-Chef Michael Schnitzler zum KURIER. „Und Österreich ist durch die relativ hohe Anzahl von regelmäßig stattfindenden Demonstrationen und damit verbundenen Störungen des Verkehrs, der Lieferketten und der Bindung von exekutiven Ressourcen möglicherweise stärker betroffen als andere Länder.“
An der weltweiten Umfrage nahmen 1.775 Sicherheitsverantwortliche in 30 Ländern teil. Größte Gefahrenquelle ist demnach in Österreich in den kommenden zwölf Monaten der Klimawandel (46 Prozent). Im europäischen Durchschnitt sind es nur 30 Prozent, weltweit 38 Prozent (siehe Grafik). „Es wird allgemein erwartet, dass Proteste im kommenden Jahr die Sicherheitslage beeinträchtigen werden“, so Schnitzler.
Im Bereich der Spionage wiederum sind laut Schnitzler vorwiegend Industrie-, High-Tech- und Energieunternehmen sowie Banken sowie öffentliche Institutionen und internationale Organisationen mit Sitz in Wien betroffen. Bei Diebstahl und Vandalismus sei die Tendenz steigend.
Wenn es um die Abwehr von Gefahren geht, gaben die österreichischen Sicherheitschefs an, dass sie derzeit mit 48 Prozent nur die minimalste bzw. grundlegendste Form von Technologie in Europa verwenden (Welt 31 Prozent). Gleichzeitig sind österreichische Sicherheitsverantwortliche bei Investitionen in modernste Technologie weiterhin sehr zurückhaltend: im kommenden Jahr planen dies nur 31 Prozent – das ist der europaweit niedrigste Wert in Europa und liegt deutlich unter dem weltweiten Durchschnitt von 52 Prozent. Gründe seien die hohen Kosten und der Mangel an Fähigkeiten in der Belegschaft. „Die Sicherheitsagenden sind oft über mehrere verschiedene Abteilungen angesiedelt: Facility, IT, Haustechnik, Operations, Einkauf oder HR“, nennt Schnitzler einen weiteren, von den Befragten genannten Grund.
Kommentare